In den letzten Jahren schafften es LORD OF THE LOST an die Spitze der Gothic-Szene und veröffentlichten mitreißende Alben, die auch live sehr gut ankamen. Die Hamburger variierten immer wieder ein bisschen in ihrem Stil, blieben aber stets dem Dark Rock treu. 2015 überraschte die Truppe mit einem durch ein Orchester unterstützten Album namens „Swan Songs“, dem auch mehrere Auftritte in dieser Groß-Besetzung folgten. Letztes Jahr meldeten sich LORD OF THE LOST mit dem ungewöhnlich harten „Empyrean“ zurück, aber nun steht mit „Swan Songs II“ eine erneute Auflage der klassischeren Klänge auf dem Programm.

Chris Harms Stimme ist auch hier das dominierende Element. Tief, rauchig und doch sehr einschmeichelnd legt sie sich über die symphonischen Klänge. Vom Tempo her sind die meisten Songs eher langsam gehalten, aber der erste Track „Waiting For You To Die“ unterscheidet sich jedoch nur durch das Orchester von den älteren Nummern der Truppe. Manches Mal ist das volle Orchester als Begleitung im Einsatz, und dann wechselt es wieder stark reduzierte Klänge, wie etwa bei der sanften Ballade „Ribcages“, wo außer Klavier nur wenige symphonische Elemente beigefügt sind, und das Lied fast nur von Chris Harms´ Stimme lebt. Aber alle Stücke haben diesen sanften, ruhigen Touch und man neigt dazu, die Augen zu schließen, und sich treiben zu lassen.

Wer sich in „Swan Songs“ verliebt hat, der wird auch „Swan Songs II“ mögen, so viel ist sicher. Erneut schaffen es LORD OF THE LOST eine angenehm wohlige Stimmung zu erzeugen, und man kann so richtig in dem Material versinken.