Auch wenn man beim Artwork, voll mit Wikingern, vermuten mag, dass man es bei IGNITION mit einer Death Metal Combo á la AMON AMARTH oder mit echten Paganen zu tun hat, wird man beim Einlegen des Debüts der Ruhrpottler schnell eines Besseren belehrt. Die Jungs zelebrieren auf ihrem Erstling waschechten Heavy/Power Metal mit hymnischer Schlagseite, so ganz ohne Folk oder heidnischem Pathos.

Die Nummern kommen heavy, straight und tight aus den Boxen und bleibt stets kraftvoll, mit leichtem Thrash-Unterton und eingestreuten Melodien genau an den richtigen Stellen, um ins Ohr zu gehen, ohne zu verweichlicht zu klingen. Dass man mit Truppen wie TESTAMENT oder RAGE bereits auf Tour war, scheint man der Platte auch anzuhören. Was man aber nicht hört, ist die Tatsache, dass die Truppe erst im letzten Jahr gegründet wurde. Zwar spielen einige der Mitglieder bereits seit einiger Zeit gemeinsam bei SYNASTHASIA, doch ein so eingespieltes Debüt hört man relativ selten. Aber nicht nur die Instrumentalfraktion harmoniert wunderbar, auch das raue, kraftvolle Organ von Frontmann Dennis Marschallik, der auch mal heftigere Töne vom Stapel lassen kann, passt wunderbar ins Gesamtkonzept, das hier und da auch an die Schweden PERSUADER, aber auch Truppen wie NEVERMORE, JAG PANZER oder VICIOUS RUMORS erinnert.

Das Artwork und der Titel „Guided By The Waves“ sind auch nicht zufällig gewählt, denn das letzte Drittel des Werkes widmet sich auch einem kleinen Konzept, das die Truppe passend „The Viking Saga“ nennt. Musikalisch unterscheidet sich das Material von dem restlichen aber nicht wirklich, außer dass man ganz gut heraushört, dass die vier Tracks zusammenhängen.

Auch der Sound, aus dem hauseigenen Studio vom Fronter, der bereits mit MOTORJESUS und SACRED GATE zusammenarbeitete, kann sich hören lassen. Satt, kraftvoll und doch transparent und differenziert genug, beweist man auch auf dem Bereich schon Qualitäten.

Wer auf düsteren, heftigen Power Metal mit Thrash-Einflüssen und hymnischen Anleihen steht, der macht mit IGNITION sicher nichts falsch, auch wenn auf „Guided By The Waves“ noch die großen Hits fehlen.