Bereits seit 2001 verwirklichen die aus der Dark Rock Metropole stammenden NEUN WELTEN ihre eigene Vision des Genres, veröffentlichen seither gab es aber leider bisher nur zwei Alben, dafür aber einige Live-Auftritte. Bei der Band werden viele Instrumente aus dem klassischen Bereich, wie etwa Violine oder Cello eingesetzt, aber auch das herkömmliche Metal-Equipment kommt natürlich zum Einsatz, was auch bei dem endlich erscheinenden dritte Album mit dem Titel „The Sea I’m Diving In“ wieder der Fall ist.

Das Album beginnt mit einem mystischen und sehr sanften Intro, und daran ändert sich auch beim nachfolgenden „Drowning“ nicht viel, nur dass weicher, fast flüsternder Gesang dazu kommt. Sänger Meinolf Müller präsentiert eine sehr einschmeichelnde Stimme, die perfekt zu den zwar ruhigen, aber doch variantenreichen Klängen passt. Durch den Einsatz der vielen klassischen Instrumente ergibt sich ein wunderbarer Klangteppich, in dem man herrlich versinken kann. Der Fokus liegt eindeutig auf den Melodien, und der Gesang wird hier nur spärlich eingesetzt. Die meiste Zeit geht es ruhig und verträumt dahin, aber bei Songs wie „Floating Mind“ präsentiert man sich zu Beginn ein kleines bisschen druckvoller, jedoch fehlt auch hier die symphonische Umrahmung nicht. Auch beim Abschlusstrack „In Mourning“ geht man musikalisch etwas andere Wege und zeigt sich musikalisch von der flotteren Seite, aber durch den weichen Gesang ändert sich beim Gesamteindruck nicht so viel.

Wer bei „The Sea I’m Diving In” Action sucht, der ist völlig fehl am Platze! Hier ist der Albumtitel Programm, das Werk strahlt genau die Ruhe aus, wie sie Taucher lieben, und man kann in magische Tiefen versinken. Aber auch als Nicht-Taucher kann man seine Freude an der Musik von NEUN WELTEN haben, wenn man gerne mit weichen Klängen Abstand von der harten Realität sucht.