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ELVENKING - Secrets Of The Magic Grimoire
Label: AFM Records |
Schon mit frühen Werken wie „Heathenreel“ (2001) „Wyrd“ (2004) und „The Winter Wake“ (2006) konnten mich die Italiener ELVENKING mit ihrer ganz eigenen Version des Power Metal mit Folk Elementen begeistern. Danach verlor ich die Truppe zwar etwas aus den Augen, aber auch die zuletzt veröffentlichten Alben konnten mühelos an alte Tage anschließen. Dabei beließen die Herren trotz mittlerweile zwei Dekaden an Erfahrung bewusst ein paar Ecken und Kanten anstatt glattpoliert wie Kollegen wie RHAPSODY daher zu kommen. Nun sind die Südmänner bei Album Nummer #9 angekommen und knüpfen trotz einer Studiopause von dreieinhalb Jahren mühelos an die Vorgänger an.
„Secrets Of The Magic Grimoire“ heißt das Teil und ist laut Gitarrist Ayden ebenso wie schon die Vorgänger eine Art back to the roots, aber auch ein Schritt nach vorne und erzählt düstere, epische Fantasy-Stories, die erneut in ein Soundgewand aus Power Metal, regionaler Folklore sowie diversen Black/Death Metal Elementen, gepackt wurde. Dabei zeigt sich mittlerweile eine raffinierte Herangehensweise, die schon fast in Richtung Perfektionismus geht, aber ohne den Spielspaß zu vergessen. So startet man flott und spielfreudig in den Doublebass-Opener „Invoking The Woodland Spirit“ und fährt gleich alle nötigen Trademarks auf, hält aber den Folk-Anteil noch vehältnismäßig gering. Das ändert sich spätestens mit dem verspielten und mittelalterlichen „The Horned Gost And The Sorcerer“ bei dem die Violine von Lethien zum Tragen kommt. Im Gegensatz zu diesen traditionellen Tönen stehen die Gast-Growls von Angus Norder (WITCHERY), die auf vier Tracks verteilt immer wieder mal zum Einsatz kommen. Aber nicht nur Angus darf hier mitmischen, auch Multitalent Snowy Shaw (u.a. Ex-DREAM EVIL, Ex-KING DIAMOND) gibt sich beim überlangen und dynamischen „At The Court Of The Wild Hunt“ die Ehre. Etwas mehr Bombast und Dramatik verspricht „The Wolves Will Be Howling Your Name“, während das flotte „Ways To Magic“ mit tanzabren Melodien und abwechslungsreichen Vocallines von Damnas für Aufsehen sorgt. Aber auch ansonsten geht es auf dem neunten Werk der Stiefelbewohner verdammt abwechslungs- und ideenreich zu.
Mit „Secrets Of The Magic Grimoire“ gehen ELVENKING in alle Extreme. Hier treffen eingängige Melodic Metal Melodien auf flotten Power Metal, harsche Vocals werden immer wieder durch folkloristische Momente aufgelockert, die sich vor allem in Mitsing-Chören und der erwähnten Violine niederschlagen. So bedienen die Italiener dieses Mal ein breiteres Feld und das auch mehr als passabel, denn die Mischung stimmt. Folk-Muffel bekommen eine gute Portion Power Metal und Härte, während die Freunde mittelalterlichen Gedudels auch ihre gewünschte Dosis erhalten, ohne dass man je eine der Seiten zu sehr in den Vordergrund stellt.
Fans der Anfangstage können ebenso wie die Freunde der zuletzt veröffentlichten Werke bedenkenlos zugreifen. Wer mit der Band bisher nichts anfangen konnte, wird vermutlich auch dieses Mal eher schwer damit warm werden. „Secrets Of The Magic Grimoire“ reiht sich mühelos in die gelungene Discographie der Italiener ein.
www.elvenking.net
5.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Invoking The Woodland Spirit 2. Draugen´s Maelstrom 3. The One We Shall Follow 4. The Horned Ghost And The Sorcerer 5. A Grain Of Truth 6. The Wolves Will Be Howling Your Name 7. 3 Way To Magick 8. Straight Inside Your Winter 9. The Voynich Manuscript 10. Summon The Dawn Light 11. At The Court Of The Wild Hunt 12. A Cloak Of Dusk Gesamtspielzeit: 61:16
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Beitrag vom 11.11.2017 Zurück
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