CYHRA - Letters To Myself
Label: Spinefarm Records
Auch wenn IN FLAMES aktuell recht erfolgreich mit ihren Alben und Tourneen sind, so lief es im LineUp nicht ganz so stabil. Der Abgang von Mitbegründer und Songschreiber Jesper Strömblad sorgte damals für viele Aufsehen, es folgte angekündigt der Ausstieg von Drummer Daniel Svenson und zu guter letzt verabschiedete sich auch Basser Peter Iwers sang- und klanglos. Doch Jesper war bereits mit den brutalen Death-Thrashern THE RESISTANCE unterwegs, während Svenson nun eine Brauerei sein Eigen nennt. Nun meldet sich auch Iwers zurück, denn dieser betreibt nun gemeinsam mit Jepser und dem ehemaligen AMARANTHE Sänger Jake E. die Truppe CYHRA, die durch den Finnen Euge Valovirta (GODSPLAGUE) und den Deutschen Alex Landenburg (ANGELS CRY, Luca Turillis RHAPSODY) komplettiert wird.

Zwar erst dieses Jahr gegründet, hauen die Schweden auch schon ihr Debüt „Letters To Myself“ heraus und überraschen mit einem relativ unerwarteten Mix. Klar, mit Jake an den Vocals war es quasi logisch, dass hier keine brutale Schiene gefahren wird, doch der Mix aus Modern Metal mit poppigen und Synthie-geschwängerten Tracks und eingängigen Refrains hätte ich mit Jesper im Reigen nicht erwartet. „Karma“ startet mit modernen Synthies, erinnert dann vom Riffing her schon stark an IN FLAMES um die Jahrtausendwende, wenn auch softer und melodischer. So bewegt man sich definitiv näher an AMARANTHE, kommt aber nicht ganz so Plastik-poppig daher. Das ganze geht sofort ins Ohr, ein Hook jagt den anderen und das lockere Gitarrenspiel sorgt zusätzlich für Aufmerksamkeit. Vielleicht hätte man hier und da den poppig-kitschigen Faktor etwas zurückschrauben können und auch mit den Synthies etwas sparsamer umgehen können, doch die Kombination aus den genannten Bands funktioniert durchaus, sofern man auf modernen Metal der softeren Ausrichtung steht. Fans von AMARANTHE freuen sich über die eingängigen Elemente, während das IN FLAMES-Herz über das eine oder andere Riff-Zitat sicher Freudensprünge vollführt. „Heartrage“ lässt Landenburg mit prägnantem und tighten Drumming auftrumpfen, zeigt sich dynamisch und emotional, „Closure“ schüttet den Kitschkübel denn entgültig aus, zeigt sich aber doch als gelungene Powerballade, die auch etwas an LINKIN PARK mahnt. Der Titeltrack groovt dafür ganz gut und kommt um eine Ecke heavier daher, während „Dark Clarity“ pathetisch etwas tiefgründiger wirkt. Das restliche Material bewegt sich stets irgendwo dazwischen und tönt für eine so frisch zusammengefundene Band überraschend kompakt und eingespielt. Zum Schluss überrascht man mit dem eindringlichen „Dead To Me“ bei dem Jake auch mal aus seinen typischen Gesangsmustern ausbricht.

CYHRA wird sicher mehr den AMARANTHE Fans als den IN FLAMES Puristen zusagen, doch auch Fans der einstigen Göteborg-Death Pioniere könnten Gefallen an „Letters To Myself“ finden, sofern es nicht immer brutal zugehen muss. Das Debüt ist grundsolide, macht Spaß und geht vor allem gut ins Ohr, leider hebt man sich noch nicht sonderlich von der Masse ab und lässt auch noch die großen Hits vermissen, aber was nicht ist kann ja noch kommen.

de-de.facebook.com/CyHraofficial


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Karma
2. Heartrage
3. Here To Safe You
4. Muted Life
5. Closure
6. Letter To Myself
7. Dark Clarity
8. Holding Your Breath
9. Rescue Ride
10. Black Wings
11. Dead To Me
Gesamtspielzeit: 42:30

maxomer
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Beitrag vom 27.10.2017
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