EVERTALE - The Great Brotherwar
Label: NoiseArt Records
Vier jahre ließen sich die deutschen Power Metaller EVERTALE Zeit um den Nachfolger von „Of Dragons And Elves“ fertig zu stellen und liefern dementsprechend ein umfangreiches und durchdachtes Stück Genrekost ab, das Fans sicher zufriedenstellen wird. Hat man sich beim Debüt noch der literarischen Vorlage zu den Drachenlanzen-Zyklen bedient, ging man mit „The Great Brotherwar“ nun auf ein anderes Franchise über, nämlich Warhammer 40k, das aber nur als lose Vorlage dienen soll, denn eine durchgehende Story gibt es auf dem Zweitling natürlich nicht.

Das Sci-Fi Fantasy Thema passt gut zum Sound der Band, die nach wie vor vor allem an BLIND GUARDIAN der Ära irgendwo zwischen „Somewhere Far Beyond“ und „Nightfall In Middle-Earth“ erinnert, aber auch Bands wie ORDEN OGAN und SAVAGE CIRCUS in Erinnerung ruft. Man mag jetzt behaupten, das sei nicht sehr innovativ – und hat damit wohl auch recht, doch das machen EVERTALE mit sympathischer Art, großer Spielfreude und starken Songs mühelos wieder wett. Wo sich das große Vorbild nun sowieso in eine andere Richtung bewegt hat, freuen sich die Fans der alten Tage vielleicht erst recht über flotte Doublebass-Kracher, mit leicht bombastischen Ansatz, Twin-Leads und hymnischen Refrains zum Mitsingen. Denn genau das bieten EVERTALE am laufenden Band. „Empire Rising“ sagt da eigentlich schon alles und sollte gleich zur Entscheidungsfindung beitragen, denn stilistisch behält man die Marschrichtung weitestgehend bei. Zwar geht man bei „The Swarm“ noch rasanter und mit ein paar mehr Kanten zu Werke, packt bei „For The King And The Crown“ mehr Pathos und Melodien aus und nimmt beim hymnischen „All Hail The Crimson King“ auch das Tempo mal zurück, doch abgesehen vom Intro und den kurzen Zwischenstücken „The Joining“, „Oceans Of Sand“ und „March Of The Nord“, lassen einem EVERTALE kaum Zeit zum Verschnaufen und hauen einen flotten Power-Banger nach dem anderen raus. Etwas „Imaginations From The Other Side“ Feeling gibt es noch im über sieben Minuten langen Titeltrack, ehe man mit dem kurzweiligen Hit „Take To The Sky“ das Album in bester Band-Manier abschließt.

Man könnte es jetzt kurz machen und sagen: Wem die erwähnten Alben von Guardian gefallen, der kann bedenkenlos zugreifen, doch EVERTALE bieten dann doch auch noch eine dezente eigene Note und sollten deshalb nicht auf ihr Vorbild reduziert werden. Vielleicht könnte beim Nachfolger noch etwas mehr Eigenständigkeit gezeigt werden, ist aber meiner Meinung nach nicht zwingend, sofern man qualitativ auf dem aktuellen Standard bleibt. Power Metal, der einfach Spaß macht und gut nach vorne geht. Was will man mehr?

www.evertale.eu


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Battle For Mankind
2. Empire Rising
3. The Swarm
4. The Joining
5. For The King And The Crown
6. Oceans Of Sand
7. The Journey To Iskendria
8. Chapter 666 (We Are The Hammer)
9. March To The North
10. And The Dragon Returns
11. All hail The Crimson King
12. The Great Brotherwar
Gesamtspielzeit: 56:33

maxomer
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Beitrag vom 26.10.2017
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