MIDRIFF - Decisions
Label: TwoEleven | Record Jet & Soulfood
Seit nun über sieben Jahren rockt sich das Tiroler Trio nun schon durch die Musiklandschaft und ist dabei seit ihrer Debut Ep von 2010 „Grassman’s Cottage“ ihrem Stil immer treu geblieben, hat sich dabei aber eigentlich von Album zu Album verbessert, was dann im extrem starken „Doubts And Fears“ Album (2015) und der coolen Live EP „Road Worn“ (2016) gipfelte. Mal sehen ob es gelingt mit `Decisions` daran anzuknüpfen.

Die Band zelebriert nach wie vor ihre ziemlich ausgewogene Mischung aus modernem Rock/Hard Rock mit Southern Rock Einflüssen und gelegentlichem Stoner Touch und so geht’s auch gleich mal ziemlich flott los. „Burn The Bridges“ ist ein sehr solider, melodischer Rocker mit absolutem Ohrwurm- und Hitfaktor. Selbiges gilt auch für „I’m Not Done“, das auch mit geschickt eingestreuten Tempiwechsel zu überzeugen weiß und dem eine Spur melodischeren „I’m Scared“ welches von Mal zu Mal tiefer in die Gehörgänge vordringt und dort auch bleibt. Mit eines der Highlights des Albums. Auch das etwas melancholisch angehauchte „Drowning My Heart“ fällt noch in diese Kategorie.

Von etwas sanfterer Seite zeigen sich die zum Teil balladesken Songs „Mountain“ und „Stars Fall“, die beide immer wieder das Tempo etwas anziehen, wohingegen sich „Another Heart“ als lupenreine Ballade erster Güte präsentiert und sich „Palace Of Tears“ irgendwo zwischen den genannten einordnet, sich extrem stark und eingängig präsentiert, jedoch das Tempo immer im unteren Bereich hält.

„Walls Down“ braucht etwas bis es zündet. Der ebenfalls leicht melancholische Song zeigt sich zu Anfang etwas sperrig, was vor allem an den Stoner Einflüssen liegt, punktet aber durch saugute Gitarrenarbeit und entwickelt sich im Laufe mehrmaligen Hörens dann doch noch zu einer sehr soliden Nummer.

Als Rausschmeißer gibt’s dann noch einen besonderen Leckerbissen. „63“ passt zwar nicht so wirklich zum Rest des Albums ist aber dafür umso genialer. Die Mischung aus Ballade, Singer/Songwriter mit ziemlichen Southern Rock Touch funktioniert einfach perfekt und würde gut in so manches Roadmovie passen, macht aber auch im Auto bei hoher Lautstärke ziemlich Spaß.

Zurück zur Frage ob man an oben genannte Alben anknüpfen kann und das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Musikalisch kann man den Dreien nichts vorwerfen. Super Gitarrenarbeit mit haufenweise coolen Riffs und Soli, aber nie zu verspielt. Der Gesang weiß ebenfalls in allen Bereichen zu überzeugen und das spezielle daran ist, dass der Sänger hinterm Schlagzeug sitzt. „Decisions“ als Gesamtwerk ist ein wirklich starkes Album geworden und trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht ganz reicht um mit „Doubts And Fears“ mitzuhalten. Warum? Tja, irgendwie glaube ich, dass man mehr hätte rausholen können und gelegentlich entsteht der Eindruck, dass man mit etwas angezogener Handbremse zu Werke gegangen ist. Es fehlt einfach eine Spur Power und Aggression.

Trotzdem kann man „Decisions“ uneingeschränkt jedem empfehlen der auf soliden Hardrock steht. Cool auch, dass das Album auch auf Vinyl erscheint. Hat halt schon seine Vorteile wenn man sein eigenes Label hat und komplett frei entscheiden kann was man wie machen will.

www.midriff.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Burn The Bridges
2. Stars Fall
3. Walls Down
4. Another Heart
5. Angels Cry
6. I’m Not Done
7. Palace Of Tears
8. I’m Scared
9. Drowning My Heart
10. Mountain
11. 63
Gesamtspielzeit: 47:49

Tom
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Beitrag vom 24.10.2017
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