NUMENOR - Chronicles From The Realms Beyond
Label: Stormspell Records
Auch auf ihrem dritten Longplayer versuchen die Serben von NUMENOR ihre eigene Interpretation des Power Metal zu zelebrieren. Die Besonderheit bei den optisch sowie textlich schwer True Metal angehauchten Herren, ist die Tatsache, dass einige Mitglieder aus dem Black Metal Sektor stammen und das auch in ihrer aktuellen Band nicht verheimlichen wollen.

Zwar funktioniert der Mix nun schon besser als noch am Vorgänger „Sword & Sorcery“ aber auch auf „Chronicles From A Realms Beyond“, für das einige Mitglieder ausgetauscht wurden, krankt es leider noch an vielen Ecken. Als waschechte Power Metal Scheibe könnte das Teil sogar noch halbwegs funktionieren, wenn man vom Kitsch, der dünnen Produktion und dem ausgelutschten Sound absieht. NUMENOR liefern kompakte Power Metal Songs mit prägnanten Melodiebögen, einigen Hooks, gelungenen Riffs und so manch starken, hymnischen Einlagen. Dazu gesellen sich aber leider oftmals nervige und viel zu dünn tönende Growls, die man sich zu 90% hätte sparen können. Grundsätzlich finde ich Growls in dem Sektor ja nicht verkehrt, sofern man diese richtig einsetzt – hat ja bei 3 INCHES OF BLOOD beispielsweise auch wunderbar funktioniert. Hier wirkt vieles aber leider gezwungen, aufgesetzt und eben recht dünn, während die cleanen Vocals solide, aber auch nicht viel mehr sind.

Spätestens im dritten Song „Witching Hour“ gibt es dann auch waschechte Black/Death Parts, die aufgrund der Vocals und der episch angehauchten Atmosphäre entfernt an WINTERSUN erinnern. „Beyond The Doors In The Night“ bringt dann noch operesken Frauengesang mit, was ganz gut funktioniert, doch die düsteren Keyboards wirken dafür etwas Budget-arm. Dass NUMENOR ein Gespür für guten Power Metal haben, zeigt aber beispielsweise das an RHAPSODY erinnernde „The Last Of The Dragonlands“ bei dem sich die Growls eine Spur besser einfügen. Hier wirkt alles homogener und flüssiger, als beim restlichen Material, zudem macht der Refrain enorm Laune. Nach nur 30 Minuten ist dann auch schon Schluss mit dem regulären Material und man liefert noch ein solides Cover von BLIND GUARDIANs „Valhalla“, das aber nach der Interpretation von HEAVEN SHALL BURN natürlich nicht viel zu melden hat.

NUMENOR haben einen interessanten und mutigen Ansatz, doch auch auf dem dritten Werk der Serben krankt es noch an der etwas zu dünnen Produktion und den vielen Ecken und Kanten. Entweder man besinnt sich in Zukunft auf einem Genre, oder feilt noch gewaltig an der Symbiose um wirklich für Aufsehen zu sorgen. Letztendlich bleibt aber ein solides Werk für Fans alter ENSIFERUM und WINTERSUN, die sich ja auch an Power Metal und Epic Metal Elemente bedienen, oder eben Power Metal Fans, die auf Pathos stehen und kein Problem mit black-metallischen Growls haben.

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3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Heart Of Steel
2. Carvenstone
3. Witching Hour
4. Beyond The Doors Of The Night
5. Moria
6. Over The Mountains Cold
7. Realms Beyond
8. The Last Of The Dragonlords
9. Valhalla (BLIND GUARDIAN)
Gesamtspielzeit: 34:40

maxomer
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Beitrag vom 16.10.2017
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