HALLATAR - No Stars Upon The Bridge
Label: Svar Records
Kurz nach dem Debüt von TREES OF ETERNITY starb die Fronterin Aleah Liane Stanbridge, die auch gleichzeitig die Lebenspartnerin von Mastermind Juha Raivio (SWALLOW THE SUN) war, der die Band zwar nicht offiziell zu Grabe trug, aber dennoch nun HALLATAR gründete. Das hat auch einen schwerwiegenden Grund, denn gemeinsam mit Tomi Joutson (AMORPHIS) und Gas Lipstick (HIM) startete er dieses Projekt nun um, bisher nicht verwendete Gedichte von Aleah zu vertonen.

Schon TREES OF ETERNITY war dem Doom zuzuschreiben, war aber durchaus locker und dank der Stimme von Aleah natürlich auch nicht so schwer verdaulich wie andere Werke des Genres. HALLATARs Debüt „No Stars Upon The Bridge“ hingegen ist nicht überraschend verdammt schwermütig, traurig und heftig ausgefallen. „Mirros“ walzt sich tonnenschwer in Slo-Mo nach vorne, verwendet bedrohliche Gitarrenmelodien und lässt sich in seinen gut sieben Minuten verdammt Zeit. So setzt Tomi auch erst nach zwei Minuten mit kratzigen, gepressten und saufiesen Vocals ein. So hat man den Finnen wohl zuvor noch nie gehört. Dass HALLATAR zu Zwecken der Selbstheilung und Therapie für Juha dienen soll, ist förmlich in der dichten und traurigen Atmosphäre spürbar. Da es sich hier um Gedichte und andere schriftlich festgehaltene Werke von Aleah handelt, trägt Tomi die auch dementsprechend vor. Die Growls kommen langsam, rhythmisch und eher wie ein Instrument aus seiner Kehle, während die melodiösen cleanen Vocals traurig und zerbrechlich wirken, was einen wunderbaren Kontrast, der wiederrum auch zu den konträren Instrumental-Parts passt, darstellt. Zwischen den Songs gibt es zudem noch weitere Worte von Aleah, die aber von Heike Lanhans (DRACONIAN), die bei „My Mistake“ auch einige Gastvocals beiträgt, gesprochen wurden. So kommt bei diesem Part auch noch am ehesten TREES OF ETERNITY Feeling auf. Im abschließenden „Dreams Burn Down“ konnte man jedoch noch eingesungenes Material für Aleah verwenden, was einen schönen Abschluss bringt und somit das wirklich letzte Material der viel zu früh verstorbenen Dame darstellt.

HALLATAR ist keine leichte Kost und spiegelt perfekt das Feeling von Juha Raivio wieder, was auch logisch ist, wenn man bedenkt, dass der Tod von Aleah noch keine zwei Jahre her ist. Doom Jünger, können hier ein kleines Meisterwerk für sich finden, da das Material aber alles andere als leichtverdaulich ist, verstehe ich auch, wenn jemand nicht ganz so angetan von dem Werk ist. Die Symbiose aus SWALLOW THE SUN, AMORPHIS und HIM haut aber auf jeden Fall hin und es bleibt natürlich spannend ob das Trio auch weiterhin zusammen muszieren wird und natürlich auch, was nun aus TREES OF ETERNITY wird.

de-de.facebook.com/Hallatardoom


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Mirrors
2. Ravens Song
3. Melt
4. My Mistake (feat. Heike Langhans)
5. Pieces
6. Severed Eyes
7. The Maze
8. Spiral Gate
9. Dreams Burn Down (feat. Aleah Stanbridge)
Gesamtspielzeit: 40:28

maxomer
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Beitrag vom 13.10.2017
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