FOZZY - Judas
Label: Century Media
Nachdem sich Rich „The Duke“ Ward im vergangenen Jahr endlich wieder seiner Truppe STUCK MOJO widmete, ist es natürlich jetzt wieder Zeit um gemeinsam mit Wrestling Star Chris Jericho den Nachfolger zu „Do You Wanna Start A War“ in Angriff zu nehmen. Und was soll ich sagen; FOZZY haben es wieder getan. So hauen die Amis mit „Judas“ mal eben im Vorbeigehen wieder ein saucooles Stück Rock mit Metaleinflüssen raus.

Wie gehabt, tweaken FOZZY an ihrem Sound, bleiben den eigenen Wurzeln aber treu, was vor allem am meist recht groovenden Spiel vom Duke, aber auch an der unverkennbaren Stimme von Chris liegt. So tönt „Judas“ wieder ernsterer als die Songs am Vorgänger, lässt aber dank geilem Groove und einem mehr als eingängigen Refrain den nötigen Schuss Party-Faktor nicht vermissen. Nachdem man Zeit mit dem Verräter aller Verräter verbracht hat, kann man sich schon mal mit dem Sohn Gottes in der Bar nebenan einen genehmigen. „Drinkin With Jesus“ kommt mit einem großen Schuss Rock´n´Roll Attitüde daher und lässt einen kaum ruhig sitzen. Auch hier überzeugen wieder satte Riffs und tighte Rhythmik, zu denen im Refrain Chris zum Mitsingen einlädt.

Aber FOZZY können nicht nur grooven, sondern wagen sich wieder an allerlei Experimente. Zunächst aber mal das eher umstrittene „Three Days In Jail“, das mit HipHop Synthies zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig anmutet, aber durch düstere Atmosphäre und einer gelungene Bridge für Aufmerksamkeit sorgt und spätestens beim Einsatz von Rap-Gesang, die an LINKN PARKS Mike Shinoda erinnern, aber vermutlich von Ward selbst stammen, überzeugt. Auch „Weight Of My World“ benötigt vermutlich bei vielen Fans dank eigenwilligen Synthesizer und abgefahrenen Gitarrenmelodien eine Eingewöhnungsphase, doch spätestens nach drei oder vier Durchläufen, entpuppte sich der Track bei mir zum Überhit. Das Teil geht wunderbar ins Ohr, macht Spaß und überzeugt einfach mit seiner lockeren, ungezwungenen Atmosphäre, die man von Rich Ward kennt und liebt. Auch Jericho legt sich hier mächtig ins Zeug und gibt seiner Stimme noch ein paar neue Nuancen. Daneben möchte ich noch das abschließende „Wolves At Bay“ erwähnen, das zwar nicht an den Epos „Storm The Beaches“ heranreicht, aber die größte Hymne des Albums darstellt und in Sachen Härtegrad auch noch eine mächtige Schippe drauf legt.

Zwar erreichen die etwas einfacher gehaltene Party-Hymne „Elevator“ und „Painless“ nicht ganz das Niveau der erwähnten Songs, dafür gibt es aber keinen echten Ausfall und das intensive „Wordsworth Way“, das Mitsing-Groovemonster „Capsized“ und das melancholische „Running With Bulls“ gleichen diesen Umstand mühelos wieder aus.

Zwar bringt „Judas“ nicht ganz die ernsthafte Intensität von „Sin & Bones“ mit und schraubt auch im Gegensatz zu „Do You Wanna Start A War“ den Partyfaktor wieder etwas runter, platziert sich aber stilistisch souverän dazwischen und liefert ein paar Hits und Hymnen, wie man sie von FOZZY erwartet und liebt. Auch Album Nummer sieben kann sowohl auf Partys eingesetzt werden und ist dennoch ernsthaft genug um länger in Erinnerung zu bleiben.

www.fozzyrock.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Judas
2. Drinkin With Jesus
3. Painless
4. Weight Of The World
5. Wordsworth Way
6. Burn Me Out
7. Three Days In Jail
8. Elevator
9. Running With Bulls
10. Capsized
11. Wolves At Bay
Gesamtspielzeit: 42:00

maxomer
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Beitrag vom 12.10.2017
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