ENRICHMENT - Reanimate
Label: MetalSpiesser Records
ENCHRIMENT? Nie gehört – dabei gibt´s die schon seit 1994. Martin Kesici? Moment! Das ist doch der Metal-Kaspar aus Starsearch und aus Formaten für Harz-4 Empfänger wie beispielsweise “Ich bin ein Star holt mich hier raus”. Genau der reanimiert nun seine Truppe ENRICHMENT und liefert mit dem passend betitelten Album „Reanimate“ endlich sein Debüt dazu.

Doch zum Glück verzichtet der mittlerweile etwas leiser tretende deutsche C-Promi mit seinem Namen Werbung dafür zu machen, der in der Metal-Szene wahrscheinlich sowieso jedem egal ist, denn auch mit seiner anderen Truppe THE CORE konnte der Berliner bis heute nichts in Erinnerung bleibendes fabrizieren. Man mag heraushören, dass mir der Kerl damals tierisch am Sack ging, aber wer kann es ihm verübeln? Ist ja leicht verdientes Geld.

Aber das macht ENRICHMENT nicht zu einer schlechten Band. Ganz im Gegenteil - die Truppe hat durchaus was zu bieten und tut gut daran sich nicht mit seinen TV-Eskapaden zu rühmen, denn hier kann die Musik auch für sich sprechen. Moderner, technisch anspruchsvoller Tech-Thrash der Marke PARADOX, ARTILLERY oder HEATHEN wird hier angeboten, aber auch Truppen wie PANTERA, MACHINE HEAD oder FEAR FACTORY spielen im Sound der Berliner eine kleine Rolle. So zeigen sich die Herren anspruchsvoll mit durchdachten Tracks, die vielleicht nicht sofort ins Ohr gehen, aber auf eine andere Weise sofort zünden und dank der Zitate einiger der genannten Bands sofort vertraut erscheinen. Zwar frickeln die Gitarristen Vincent Laboor und Marco Neumann gerne mal auf ihren Griffbrettern was das Zeug hält, schaffen es aber auch einige wichtige Melodien mit in den Sound einzuweben. So bleibt es stets spannend, zumal die Tracks auch recht dynamisch und abwechslungsreich ausgefallen sind. Auch gesanglich macht Kesici eine gute Figur und wandelt eh irgendwo zwischen Burton C. Bell und Rob Flynn, bringt aber auch immer wieder eine eigene Note mit ein. Aber ganz ohne Werbung für die Vergangenheit geht´s dann doch nicht und so verwurstete man zum Ende nochmal den damaligen Starsearch-Hit „Angel Of Berlin“ zur Heavy Metal-Hymne, die etwas cheesy daher kommt, aber in dieser Form durchaus auch den Metaller ansprechen könnte.

ENRICHMENT liefern mit „Reanimate“ ein mehr als ausgereiftes Debüt, das Fans von modernem bis futuristischem Power-Thrash ansprechen sollte und vielleicht die Truppe schon jetzt etablieren, oder zumindest den Weg dafür ebnen könnte. Es bleibt jedenfalls spannend.

www.enrichment.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Reanimate
2. When Silence Breaks
3. Back Again
4. Reanimate Your Roots
5. Crawl
6. I Swear
7. Nothing To Say
8. Pounding
9. Obey (The Truth Inside)
10. I Stand Alone
11. My War
12. Angel Of Berlin (MARTIN KESICI)
Gesamtspielzeit: 60:30

maxomer
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Beitrag vom 10.10.2017
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