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ACT OF DEFIANCE - Old Scars, New Wounds
Label: Metal Blade Records |
Von den Herren Broderick und Drover (beide Ex-MEGADETH) würde man schon ein waschechtes Thrash-Album erwarten, doch ACT OF DEFIANCE wissen anscheinend nicht so ganz wo sie hin wollen. Schon das Debüt „Birth And The Burial“ krankte an vielen Ecken, zeigte aber dennoch auf, dass die beiden Herren und ihr Mitstreiter auf technischer Sicht über jeden Zweifel erhaben sind.
Klar, auch „Old Scars, New Wounds” ist dem Thrash-Sektor zuzuordnen, doch die vielen cleanen, und oftmals auch gezwungen eingängigen Parts wollen irgendwie nicht in das hochtechnische Death/Thrash Geballer passen. Dabei weiß Henry Derek Bonner (Ex-SCAR THE MARTYR) durchaus wie man richtig gut shoutet – egal ob im Thrash oder Melo Death Sektor. „Overexposure“ zeigt da gleich das Problem wunderbar auf. Da haut er zu fetten Beats und knackigen Riffs IN FLAMES-artige Vocals raus, ehe man im Refrain in Richtung BULLET FOR MY VALENTINE schwankt. Wen will man da bedienen? Thrash-Fans werden schreiend vor diesen Parts davonlaufen, während alles andere für Fans von BFMV entweder zu heftig oder zu sperrig daher kommt. Dass das Ganze auch ohne poppigem Firlefanz funktioniert zeigen ja die Killer-Tracks „Molten Core“ und „Another Killing Spree“, die ich hier als Anspieltipp nennen will.
Versteht mich nicht falsch - „Old Scars, New Wounds“ ist kein schlechtes Album, kann auf instrumentaler Sicht absolut punkten, hat auch nichts mit dem Sound von MEGADETH am Hut und haut oftmals richtig gut rein. Auch so manch clean gesungener Part oder Akustik-Einsprengsel wissen zu gefallen, doch die Mischung will irgendwie meistens nicht stimmen. ACT OF DEFIANCE werden damit definitiv ihre Fans finden, doch um wirklich abzuräumen, muss man sich in Zukunft wahrscheinlich eher für eine Richtung entscheiden, anstatt hier zwischen den Fronten zu agieren.
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Beitrag vom 02.10.2017 Zurück
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