Die Jungs von THE FLYING EYES waren nun vier Jahre weg, und doch irgendwie da. Zwar hat man eben genau so lange gebraucht um den Nachfolger zu „Lowlands“ auf den Markt zu bringen, doch wirklich untätig waren die Amis dazwischen nicht. Neben zahlreichen Tourneen rund um den Globus sowie der akustische Exkurs in Richtung Folk und Western mit „Leaving All Behind Sessions“, der bei meinem Kollegen nicht sonderlich gut ankam, widmeten sich die Mitglieder außerdem diversen anderen Bands und Projekten. Doch nun sind die Herren aus Baltimore mit „Burning Of The Season“, ihrem nun dritten regulären Album zurück und machen da weiter, wo sie am Vorgänger aufgehört haben.

Fuzz/Psychedelic/Classic Rock vom feinsten. Hier wird nicht wild drauf losgerockt, sondern mit Hirn gearbeitet, wie die acht perfekt arrangierten und durchstrukturierten Tracks schnell beweisen. Dass man sich da auch textlich politisch und tiefgründig gibt, ist nicht verwunderlich. Gut ein „Fuck Trump“ auf dem Promo-Bildchen ist jetzt weder großartig erwachsen, noch etwas Neues, aber dafür widmet man sich abseits davon dem auch oft verwendeten Thema „Mensch zerstört Erde“, wie die Worte „The burning of the season – pollution and treason, how can I live without them?“ schön aufzeigen. Mit dichter Atmosphäre, leicht melancholischem Unterton („Drain“) oder auch hypnotisierend („Fade Away“)aber stets den echten Rock im Blut, zeigen die vier Herren, das man in den vier Jahren nichts verlernt hat, sondern ganz im Gegenteil hart an dem Material gearbeitet hat. Authentischen Sound gibt es oben drauf, der überraschenderweise in einem Studio in Brasilien entstanden ist.

Die Band selbst gibt an: Für Fans von THE CURE, THE DOORS, DANZIG, SOUNDGARDEN und QOTSA – und das kann man im weitesten Sinne auch so stehen lassen. Freunde des weniger flotten Fuzz-Sounds und einem Faible für die Retro-Welle, zu dem auch das psychedelische 70s Artwork wunderbar passt, werden hier sicher glücklich werden.