NOCTURNAL RITES - Phoenix
Label: AFM Records
Passend zur Wiederauferstehung nach ganzen zehn Jahren Studio-Abstinenz, tauften die deutschen Power Metaller NOCTURNAL RITES ihr neues Werk “Phoenix”. Zwar löste sich die Truppe rund um Fronter und Aushängeschild Jonny Lindquist nicht wirklich auf, doch zehn Jahre Funkstille müssen nun erst mal wieder wett gemacht werden, vor allem da man mit „Afterlife“ (2000), „Shadowland“ (2002) oder „Grand Illusion“ ziemliche Kaliber in der Diskographie hat.

Die Schweden zelebrieren auch nach der langen Pause noch astreinen, verspielten und hochmelodischen, aber stets Gitarren-orientierten Power Metal, der sowohl von der europäischen Szene, als auch der amerikanischen seine Einflüsse bezieht. So erinnert manch düster gehaltene Track auf „Phoenix“ gerne an Bands wie MASTERPLAN, AT VANCE, BRAINSTORM oder MORGANA LEFAY. Dennoch haben die Herren, die zu Beginn ihrer mittlerweile 27-jährigen Bandgeschichte öfter mal den Stil gewechselt. Doch spätestens mit dem erwähnten „Afterlife“, welches das Debüt von Jonny darstellte, ging man konsequent seinen Weg.

Der Titel mag aufgrund der nicht stattgefundenen Auflösung der Band und vor allem der Tatsache, dass NOCTURNAL RITES auf „Phoenix“ klingen, als wären sie nie auch nur ansatzweise von der Bildfläche verschwunden, etwas übertrieben klingen, aber das soll nicht stören, denn das Songmaterial auf dem neunten Werk, wird der Band absolut gerecht. Das verwundert auch nicht, denn abgesehen von Neuzugang Per Nilson (SCAR SYMMETRY, MESSHUGGAH) spielt die Band ja, wenn auch Brutto gesehen, schon seit 17 Jahren – Erikkson und Mannberg sogar 27 Jahre – zusammen.

Die Songs sind heavy, verspielt, stets mit melodischen Keyboards unterlegt und meist hymnisch angelegt. Die Refrains gehen somit gut ins Ohr und Jonny legt sich mächtig ins Zeug auch genügend Emotion ins Geschehen zu bringen. Die meisten Tracks sind zwar im MidTempo gehalten, doch „The Poisonous Seed“ oder auch das moderne und thrashige „The Ghost Inside“ ziehen gerne auch mal das Tempo an. Im letztgenannten Track überrascht man dann sogar mit einem Cello und theatralisch-bombastischem Refrain. Weiters hervorgehoben werden möchte die Megahymne „Before We Waste Away“, die schon im Vorfeld im Netz kursierte, sowie das flotte und knackige „Used To Be Good“. Aber auch das abschließende Stück, das passend „Welcome To The End“ getauft wurde, gefällt dank deftiger Doublebass, die im Kontrast mit dem eingängigen Refrain und den frickeligen Parts das Können der Band wunderbar aufzeigt.

„Phoenix“ braucht schon einige Durchläufe um richtig zu zünden, doch schon beim ersten Versuch fallen die technische Raffinesse und das songwriterische Können der Schweden sofort auf. Wem das Schaffen von NOCTURNAL RITES gefallen hat, der wird auch „Phoenix“ sofort liebgewinnen. Wer die Truppe noch nicht kennt und mit einer der genannten Bands etwas anfangen kann, der sollte keine Zeit verlieren und neben dem neuen Werk auch die erwähnten Klassiker antesten. Bleibt nur zu hoffen, dass der Phönix nun wieder einige Zeit in der Luft bleibt.

www.nocturnalrites.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Heart Black As Coal
2. Before We Waste Away
3. The Poisonous Seed
4. Repent My Sins
5. What´s Killing Me
6. A Song For You
7. The Ghost Inside Me
8. Nothing Can Break Me
9. Used To Be Good
10. Welcome To The End
Gesamtspielzeit: 43:43

maxomer
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Beitrag vom 30.09.2017
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