|
CRIPPER - Follow Me: Kill!
Label: Metal Blade Records |
Drei Jahre haben sich die Female-Fronted Thrasher von CRIPPER für ihr neuestes Werk Zeit gelassen. Das Artwork mit der Granate im Zentrum sowie der Titel „Follo Me, Kill!“ machen unmissverständlich klar, dass es sich hier um ein brutales Brett handeln muss. Doch die Presse-Ausschreibung meint, dass man CRIPPER heute nicht mehr in ein Genre einordnen kann.
Ja, „Follow Me: Kill!“ ist abwechslungsreich und wagt so manch Experiment, doch die Bezeichnung Thrash Metal trifft es nach wie vor voll und ganz - und das ist auch gut so. MIt „Pressure“ und „Into The Fire“ gibt man gleich gewaltig Gas und hat sich zwei neue Granaten für die nächsten Live-Aktiviäten geschaffen. Messerscharfe Riffs, tighte Rhythmen und Britta „Elchkuh“ Görtz brüllt sich die Seele aus dem Leib. Auch wenn man an die beiden berühmtesten Brülldamen Angela Gossow und Alissa White-Gluz nicht ganz ran kommt, macht die Fronterin eine gute Figur am Mikro und gibt sich abwechslungsreich. Das merkt man dann beim ersten Experiment „World Coming Down“, das auf Atmosphäre setzt und reichlich düster daher kommt. Ähnliches haben auch THE HAUNTED bereits erfolgreich versucht, und auch bei CRIPPER funktioniert das wunderbar.
Es geht auch abwechslungsreich weiter, denn „Mother“ bringt einen rockigen Groove mit, hat aber dennoch den Thrash als Grundthema, „Shoot Or Get Shot“ geht hektisch und flott nach vorne und „Bleeding Red“ bringt ein paar Death Metal Elemente mit. „Comatose“ eröffnet dann wieder andere Klangwelten und kommt auf über sieben Minuten, in denen man ruhig und atmosphärisch startet, dann aber einen stampfenden Thrash-Brocken entwickelt, in den man aber immer wieder ruhige Momente einstreut. Doch dem nicht genug, „Running High“ legt dann nochmal zwei Minuten drauf und liefert wieder teils ruhigere Kost, verschiedene, düstere Spielereien und ein paar cleane Backings, die den 9-Minüter verdammt spannend machen. Klar, dass danach zum Abschluss nochmal geholzt werden muss, was man im recht typischen „Menetekel“ dann auch gekonnt durchzieht.
Im Hause CRIPPER hat sich am Grundsound nicht viel geändert, denn Thrasher werden noch vollends bedient, doch im Detail hat sich natürlich etwas getan, denn die Hannoveraner haben sich weiterentwickelt und wagen in einigen Songs mehr Experimente denn je. Also von Stillstand keine Rede. Fans werden zufrieden sein, müssen aber selbst entscheiden, ob sie die atmosphärischen Songs ebenso abfeiern werden, wie die üblichen Thrash-Granaten.
www.cripper.de
Beitrag vom 18.09.2017 Zurück
|
|