BELPHEGOR - Totenritual
Label: Nuclear Blast
Österreichs erfolgreichster (Extreme) Metal Export BELPHEGOR ist zurück mit Album Nummer elf und das kurz vor dem 25. Jubiläum, was Hoffnung auf einen neue meisterlichen Hassbatzen aus dem Hause der Salzbuger Black/Deather hoffen lässt. „Conjunring The Dead“ konnte vor drei Jahren vielleicht nicht alle Fans zufriedenstellen und trieb Moralapostel wie eh und je an den Rande des Wahnsinns.

Letzteres ist auch bei dem neuen Werk „Totenrituale“, das nicht, wie der Titel andeuten könnte, ein in Deutsch gehaltenes Album, sondern eine traditionelle Knüppelorgie der Marke BELPHEGOR ist. Tonnenschwer, fies und ohne Kompromisse hauen uns die Herren rund um Helmuth Lehner neun hasserfüllte Black/Death Brocken um die Ohren, dass es nur so kracht. Schon das tonnenschwere „Baphomet“ macht klar, dass BELPHEGOR ihren Weg stur nach vorne gehen, keine Gefangene machen und sich nicht darum kümmern, was Trend ist oder sonstige Experimente wagen. Ruhige Momente gibt es wahrlich nur wenige, und dieses werden auch nicht gerade mit Gefühl präsentiert, sondern dienen lediglich als nötiger Kontrast um gleich wieder brutale Blasts, heftige Riffs und abwechselnde Growls und Screams von Helmuth, bei dem man sowieso nie sagen kann, was davon fieser klingt, rauszuballern. „Swinefever – Regent Of Pigs“ beginnt zunächst mit einem gesprochene Sample und wechselt dann zwischen unheimlich bösartigen langsamen Parts und flotten Black Metal Attacken ab, ehe das flotte „Apophis“ als Highlight mit ein paar deutschen Lyrics und beschwörerischen Vocals seinen ganz eigenen Charme entwickelt und an eine rohere Form von SEPTICFLESH erinnert. Hier kommen auch eine Handvoll mehr Melodien zum Tragen. Der Zungenbrecher „Totenkult – Exegesis Of Deterioration“ bedient sich mehr dem druckvollen US-Death Metal und walzt alles kurz und klein, während das Instrumental „Totenbeschwörer“ zwar bedrohlich daher kommt, aber doch etwas auflockert. Hektisch und intensiv gibt sich „Spell Of Reflection“, „Embracing A Star“ bringt nochmal die Beschwörungsformeln, die ja zum Albumthema ganz gut passen in den Vordergrund und das kurz gehaltene „Totenritual“ geht zum Schluss nochmal in die Black Metal Vollen, mit intensiven Riffs und einigen EISREGEN-artigen Vocals.

Soundtechnisch sind die Österreicher eh über jeden Zweifel erhaben und haben mit Jason Sucoef (DEICIDE, CRYPTOPSY DEATH ANGEL) und Mark Lewis (DEVILDRIVER, WHITECHAPEL, FALLUJAH) zwei wahre Profis an den Reglern sowie mit SEPTICFLESH Frontmann Seth Siro Anton auch einen begnadeten Künstler für das Artwork gefunden.

„Totenritual“ ist ein brutaler Ritt durch die Hölle, der keinen Zwischenstop macht und alles, was sich in den Weg stellt platt walzt, egal ob verdient oder nicht. BELPHEGOR demonstrieren erneut eine gewaltige Black/Death Macht, die ihresgleichen sucht. Doch so gut sich das auch liest, auch das elfte Werk der Salzburger hat etwas Kritik verdient, denn vieles klingt aufgrund des stets hoch gehaltenen Härtegrads und der bewussten Melodiearmut vertraut und gleichförmig. Gut, das mag womöglich sowieso kein Anspruch von den meisten Fans an die Band sein, sollte aber dennoch nicht unerwähnt bleiben. Wen das nicht stört, der möge aufsteigen, die nächste Höllenfahrt beginnt sogleich.

www.belphegor.at


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Baphomet
2. The Devil´s Son
3. Swinefever – Regent Of Pigs
4. Apophis
5. Totenkult
6. Totenbeschwörer
7. Spell Of Reflection
8. Embracing A Star
9. Totenritual
Gesamtspielzeit: 41:30

maxomer
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Beitrag vom 09.09.2017
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