"PLATYPUS" est mort, vive "THE JELLY JAM". Immerhin handelt es sich bei dem Trio mit dem Marmeladen-Namen ja eigentlich um ein und die selbe Formation. Ty Tabor (KING´S X), John Myung (DREAM THEATER) und Rod Morgenstein (WINGER) beweisen, dass sie auch ohne ihr Ex-Mitglied Derek Sherinian ein grundsolides Album abliefern können.
Das "Debut" besteht aus 10 Songs die sich sehen lassen können. Gleich der Opener "I Can´t Help You" besticht durch ein abwechslungsreiches Riff und einen traumhaft schönen Refrain. Gerade dieser zeigt auch ganz klar die Wurzeln Tabor´s auf, denn die Nummer könnte auch sehr gut von seiner Hauptband "KING´S X" sein. Trotz allem beweisen THE JELLY JAM eine gehörige Portion Eigenständigkeit. Dieses wird vor allem beim weiteren Durchhören offensichtlich. Das Trio bewegt sich mit sichtlicher Spielfreude fort und drückt diese mit Hilfe ihrer mal rockigen, mal jazzigen Parts um. Aber jedes Mal 100% THE JELLY JAM. Hinzu kommen die BEATLES´schen Gesänge und viel kleine Experimente die dieses Album vor allem für Musiker interessant machen. Herausragend die kleinen Schlagzeug-Gimmicks auf "No Remedy" und das 9 Minuten Epos "Under the Tree" das auch mal einen Gang langsamer schaltet.
Jedoch aufgepasst: Das selbstbetitelte Debut ist nix für ein schnelles Abrocken. Das gesamte Facettenreichtum offenbart sich erst nach mehrmaligem Hören und braucht einige Zeit um sich zu entfalten. Doch dies sollte einen Rocker mit Tiefgang nicht abhalten.;-)