Fast schon zahm starten THE HAUNTED mit Akustik-Gitarre in ihren neunten Longplayer und gleichzeitig zweiten seit der Rückkehr von Frontbrüller Marco Aro „Strength In Numbers“. Doch das Teil namens „Fill The Darkness With Black“ steigert sich noch, melodische Riffs von Patrik Jensen gesellen sich dazu, ehe sich das Ganze in die brutale Thrash-Keule „Brute Force“ entlädt.

Der Kracher geht gut nach vorne, kommt gekonnt in THE HAUNTED Marnier daher, lässt Marco kratzig brüllen und macht auch vor einem groovenden Mittelteil nicht halt, bevor man wieder Stoff gibt. Ein gelungener Einstieg, der Lust auf mehr macht und auch als kürzester Song am meisten knallt. Bei „Spark“ schraubt man das Tempo etwas zurück, kommt aber nicht weniger intensiv aus den Boxen, zeigt aber auch die Bereitschaft für Spielereien, denn cleane Gitarren werden eingestreut sowie auch ein paar Melodien. Das steigert man dann noch im überraschend melodischen und gleichzeitig längsten Song „Preachers Of Death“, dass zunächst mit stampfendem SLAYER-Riff daher kommt, bald aber hochmelodische Leads einsetzen, zu denen Marco brutal wie eh und je röchelt. THE HAUNTED zeigen sich nicht nur überraschend melodisch – ohne jedoch an Durchschlagskraft zu verlieren - sondern auch recht abwechslungsreich, wie leicht progressive Züge, weitere SLAYER-Einflüsse bei „Tighten The Nose“, PANTERA-Riffs in „This Is The End“ und Schweden-Tod Elemente im modernen und flotten „The Fall“ zeigen. Dazu kommt das schon fast episch und dramatisch angehauchte Finale „Monuments“ bei dem der Fronter förmlich seine Qualen rausschreit. Dennoch verlieren die Schweden zu keiner Sekunde ihre Identität und sind stets als sie selbst zu erkennen.

Freunde des modernen Thrash Metals wissen THE HAUNTED seit eh und je zu schätzen, wer auf durchschlagskräftige Kost mit ein paar gelungenen Kompromissen steht, der wird mit „Strength In Numbers“ mit einem energischen und ebenso ambitionierten Album belohnt. Weiter so!