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ELUVEITIE - Evocation II: Pantheon
Label: Nuclear Blast |
2016 war das Jahr des großen Umbruchs bei ELUVEITIE, denn Chrigel Glanzmann stellte die Band weitestgehend neu auf die Beine. Gleich vier neue Musiker kamen zu der Truppe und Violinistin Nicole Ansperger kehrte zurück. Nach dem Ausstieg von Anna Murphy stieß außerdem dieses Jahr Fabienne Erni als neue Sängerin dazu, und damit ist die neunköpfige Band wieder komplett.
Vor acht Jahren sorgten ELUVEITIE mit dem Akustik-Album „Evocation I - The Arcane Dominion“ für viel Aufsehen, spalteten aber auch die Fans. Die einen waren begeistert, den anderen war es zu lahm. Dennoch erscheint nun der Nachfolger „Evocation II: Pantheon“, das ein neues Kapitel in der Bandgeschichte einläuten soll.
Sage und schreibe 18 Titel finden sich auf dem Album, deren Titel jeweils nur aus einem Wort bestet. Die Band startet gleich einmal sehr mystisch mit Sturmgeheul und bedrohlicher Atmosphäre, was durch den Gesang von Fabienne aber doch abgemildert wird. Richtig schön folkig wird es ab „Epona“, wo sich auch erstmals Chrigel an den Vocals beteiligt, jedoch nur als Ergänzung zu Fabiennes glockenheller Stimme. Auch bei den weiteren Titeln wechseln sich treibende und ruhige Rhythmen ab, die manchmal mit mehr, und dann wieder mit weniger Gesang untermalt werden. Bei den langsameren Songs wird sehr viel Wert auf Klangfülle und Naturmystik gelegt und sind meist sehr kurz. Die etwas schnelleren Titel laden oft zum Tanzen ein und strotzen meist vor Lebensfreude. „Grannos“ zum Beispiel könnte auch von einer typisch irischen Band stammen, aber ELUVEITIE sind ja auch früher schon gelegentlich zu ihren keltischen Wurzeln zurückgekehrt. Diese Ursprünge werden auch durch den verstärkten Einsatz mittelalterlicher Instrumente vermittelt, der sehr viel Atmosphäre und Mystik verbreitet, und die Hörer auf eine musikalische Zeitreise schickt. Eine nette Idee ist das Cover von SIMON AND GARFUKELs „Scarborough Fair“, das auf dieser Platte den Titel „Antvmnos” trägt.
Ahnlich wie bei „Evocation I - The Arcane Dominion“ liegt auch bei „Evocation II: Pantheon“ der Focus auf urigen Celtic Folk-Klängen, meist der eher ruhigen Sorte. Fabiennes Stimme klingt zwar logischerweise anders, und so mancher Anna Murphy-Fan wird damit vielleicht Probleme haben, aber sie passt gut ins Gesamtbild. Chrigel hält sich dieses Mal gesanglich sehr zurück, und steuert nur hier und da ein paar flüsternde Lyrics bei. Wer die erste „Evocation“-Platte mochte, der wird auch die zweite lieben. All diejenigen die lieber die härteren ELUVEITIE wollen, müssen sich bis zum nächsten Album gedulden, das dann wahrscheinlich wieder etwas heftiger ausfallen wird.
eluveitie.ch
Beitrag vom 25.08.2017 Zurück
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