Die deutschen Rocker NI SALA, formiert aus der Asche von FAMOUS NAKED GYPSY BAND, die sich nach fünf Jahren und nur einem Album auflösten, debütieren aktuell mit ihrem selbstbetitelten Album und sollen laut Promo-Angaben sich bereits als „fesselnde Live-Band“ ausgezeichnet haben. Anhand einer Studio-Aufnahme ist das natürlich schwer zu beurteilen, doch das Debüt hat durchaus Potential und macht vor allem Spaß.

Irgendwo zwischen Indie Rock, Rock´n´Roll und Blues gehen die Jungs mal energisch, mal wieder ruhig und mit Gefühl zur Sache und bauen dabei auch einen leichten Retro-Charme mit ein. Mit „Philosophy Hollywood“ startet man energiegeladen, aber auch eingängig und mit coolem Drive. Das folgende „Beast In Me“ kommt da schon behäbiger daher, erinnert hier und da etwas an LED ZEPPELIN und baut einen enormen Spannungsbogen auf. Sänger Robert Salagean liefert dazu die passenden 70s Vocals mit einer Spur Pathos in der Stimme, während man gegen Ende an den Gitarren durchaus noch virtuos wird. Etwas anstrengend, aber definitiv nicht schlecht, kommt „Cheeky Tongue“ experimentell daher, „Exit Is Inside“ versuchts mit stark verzerrtem Sound, der die Vermutung offen lässt, dass man das Album komplett live eingespielt hat und mit „Driftin´“ wird es dann wieder etwas ruhiger, aber nicht minder enthusiastisch. Aber auch eine waschechte und intensive Indie-Rock Ballade darf dank „Clear Your Mind“ nicht fehlen, während „Golden“ (mit etwas nervigem Refrain) und „Love Street“ wieder den Blues in den Vordergrund stellen, aber stets auch zu rocken wissen. Apropos Rock(´n´Roll) – den gibt es mit „C.O.E.T.S.“ gegen Ende nochmal forciert, ehe man mit „Susie Allen“ das Album mit einer verträumten Hymne und der nötigen Prise Pathos abschließt. Als Bonus darf man sich noch mit „Better Walk“ von den Live-Qualitäten der Truppe überzeugen.

Schon das Artwork von NI SALA zeugt von abgefahrener Kreativität und die schlägt sich auch im abwechslungsreichen, eigenständigen und mutigen Sound der deutschen Truppe nieder. „Ni Sala“ ist sicher Geschmackssache, wird aber seine Fans finden und das mit der „fesselnden Live-Band“ glaube ich ihnen jetzt einfach mal.