Es gibt Musiker die haben es im kleinen Finger, werden aber leider so gar nicht oder nur wenig beachtet. Jack Starr ist so einer, aber jetzt könnte sich das Blatt für ihn wenden.

In Paris geboren gründete er 1981, als er nach NYC ging, mit David DeFeis die Band VIRGIN STEELE. Musikalische Auseinandersetzungen mit dem Sänger führten zu einem Ausstieg schon nach dem zweiten Album. Zwischen 1984 und 89 mischte er zwar mit Soloalben und den bereits gegründeten BURNING STARR die amerikanische Metalszene auf, doch der internationale Erfolg blieb ihm aber verwehrt und so lösten sich BURNING STARR 1989 auf. Starr nahm bis 2003 eine künstlerische Pause und trat dann mit GUARDIANS OF THE FLAME wieder ins Rampenlicht. Nach einem Album war aber da auch wieder Schluss. Erst 2008/09 trat er wieder mit den BURNING STARRs auf dem Magic Circle Festival von Manowar auf. 2009 erschien auch das Comebackalbum „Defiance` wo auch der jetzige Drummer Kenny `Rhino` Earl (Ex-MANOWAR) als Gastmusiker zu hören war. Mit von der Partie waren auch schon Ned Meloni am Bass so wie Sänger Todd Michael Hall (RIOT V). Auf dem 2011 erschienenen Nachfolger „Land Of The Dead“ fanden sich außerdem die beiden Ex-MANOWAR Gitarristen Ross The Boss und David Shankle auf einen Kurzauftritt ein.

Nach sieben Jahren Schaffenspause kommen JACK STARRs BURNING STARR mit ihrem siebten Album retour. Die Mannschaft ist die gleiche geblieben, aber hat sich hörbar verbessert. Von der ersten Nummer an prasseln gewaltige Hooklines, gigantische Riffs und zum niederknien berauschende Gitarrensolis („False Gods“, „To The Ends“ als beste Beispiele) auf den Hörer ein. Man sucht vergebens Füllmaterial um die CD in die Länge zu ziehen, ganz im Gegenteil: der Titeltrack, der fast elf Minuten dauert, rutscht durch als wäre er nur die Hälfte der Zeit lang. Stimmlich ist Hall auch auf der Höhe seines Könnens und so werden Songs wie „Hero“ oder „The Sky Is Falling“ zu Hymnen, die locker aus den goldenen 80ern des Metals stammen könnten.

Für mich zweifelsohne das erste richtige Highlight im schon etwas vorangeschrittenen Jahre 2017, dass ich uneingeschränkt empfehlen kann. Mit diesem Album sollte er nicht nur seinen Platz im Metalhimmel halten können, sondern auch noch einige neue Regionen im Vorbeigehen einnehmen.