Die Mongolen NINE TREASURES wagten das Abenteuer, ohne große Werbemaschinerie auf Europatour zu gehen, und konnten bei dieser Gelegenheit bereits einige Fans, zum Beispiel am Novarock, an Land ziehen. Nachdem sich nun doch ein Label für die fünf Chinesen fand, wird das Debüt „Arvan Ald Guulin Honshoor“ neu aufgelegt, um auch die Anfänge der Band einem breiteren Publikum zu präsentieren.

Das bestimmende Element bei fast allen Tracks ist der unverwechselbare Sound der Pferdekopfgeige, die den urtümlich chinesischen Charakter bestimmt. Es gibt Instrumentaltitel wie etwa „Tengerlig Tuul“, bei dem der volle Sound dieses Instruments zum Tragen kommt, davon abgesehen ist sie aber nur Begleitinstrument zu den flotten Metal Sounds, die von tiefen, markigen Vocals getragen werden. Vom Tempo her sind die meisten Tracks ein wilder Ritt, aber bei Songs wie „Morit Tsereg“ und „Baater“ geht es auch zwischendurch ein bisschen ruhiger zur Sache, was mehr Raum für den folkigen Charakter der Musik gibt. So entstehen abwechslungsreiche Klänge, durch die sich keine Leerläufe ergeben.


Die Truppe verbindet harte Metalsounds mit den eigenwilligen Klängen einer Pferdekopfgeige, die den besonderen fernöstlichen, folkigen Touch verleiht, der die Hörer unmittelbar in die Weiten der Mongolischen Steppe entführt, und auf diesen Wilden Ritt kann man sich bedenkenlos einlassen. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, der kann sich auch das Zweitalbum „Nine Treasures“ von 2013 zulegen, das ebenfalls neu aufgelegt wurde.