Mit komplexem Titel „Dreaming Is Sinking // Waking Is Rising“ veröffentlichen die amerikanischen Postcore´ler von DAYSEEKER nun ihr drittes Album, das zugleich das Debüt über das Major Label Spinefarm Records darstellt, wodurch sich die Jungs durchaus eine größere Fangemeinde in Europa erspielen könnten.

DAYSEEKER wandeln auf traditionellen Postcore Pfaden, erinnern dabei oftmals sowohl vom Gesang als auch vom Riffing her an die großen BLINDSIDE, stechen dabei aber nicht ganz so aus der Masse hervor. Handwerklich kann man den Jungs nichts vorwerfen und auch kreativ zeigen sich die Kalifornier. Keyboards, Pianoklänge, Synthies und diverse Effekte peppen die knackigen Riffs und intelligent arrangierten Songs auf, dienen aber natürlich nur als Sahnehäubchen, denn die meisten Tracks werden von den Gitarren dominiert. Für das Genre üblich, aber nicht immer so erfolgreich wie gewünscht, zeigen sich DAYSEEKER auch intensiv und tiefgründig. Das liegt vor allem an der emotionalen Darbietung von Rory Rodriguez, der sowohl im harschen, als auch im cleanen Bereich vollends überzeugt und die ganze Palette runterlässt.

„Dreaming Is Sinking // Waking Is Rising“ benötigt aber auch Zeit um sich zu entfalten, denn bei den ersten Durchläufen wirkt vieles noch sehr gleichförmig. Einzig die Synthie-Ballade „Counterpart“ sticht da mit seinem schmalzigen Vibe heraus. Heavy Gebolze gibt es dafür mit der Single-Auskopplung „Vultures“, in dem eine gute Portion wütender Metalcore steckt, aber auch das nötige Gefühl, „Abandon“ ist dynamisch, verträumt und eingängig ausgefallen und „Desolate“ bringt sogar ein paar klassische Hardcore-Elemente mit.

Fans des emotionalen, intensiven Postcore werden hier einiges zu entdecken wissen, aber auch Krawallbrüder bekommen immer mal wieder ein gepflegte Prise Mosh-Feeling. Mag sein, dass manches dem Hardcore-Fan zu schmalzig ist, wen etwas mehr Melodieverliebtheit nicht stört, wird mit DAYSEEKER auf jeden Fall seine Freude haben.