Anna Murphy engagierte sich ja immer schon in anderen Band-Projekten, letztes Jahr war aber dann Schluss bei ihrer Stamm-Band ELUVEITIE. Die genauen Gründe dafür wird man wohl nie erfahren aber nach dem Ausstieg krallte sich die Schweizerin mit Merlin Sutter und Ivo Henzi zwei ebenfalls bei ELUVIETIE ausgestiegene Musiker, und zusammen gründete man im Sommer 2016 CELLAR DARLING. Mit dieser Band will das Trio Geschichten aus der alten Heimat erzählen, und mit dem Debüt-Album „This Is The Sound“ neue Wege in Sachen Folk Rock/Metal beschreiten.

Gleich zu Beginn wird man von Drehleier-Klängen empfangen, die bereits einmal in die Richtung weisen, dass hier eine musikalische Zeitreise bevorsteht. Bald erklingt die schöne Stimme von Anna Murphy, mit der die naturverbundenen Lyrics zu Gehör gebracht werden. Dass jedoch nicht nur Sanftes auf dem Programm steht, wird mit Songs wie „Black Moon“ oder „The Hermit“ demonstriert, wo durchaus härtere Metalklänge zu hören sind, und die Drehleier etwas weiter im Hintergrund verweilt. Allerdings bleibt Annas Stimme auch bei solchen Songs hell und klar. Es wird immer wieder zwischen härteren und softeren Titeln hin und her gewechselt, sodass sich niemals Eintönigkeit einstellt. Ganz gerne wird auch mit opulenten Background-Sounds gearbeitet, wie bei „Six Days“, das dadurch einen sehr mystischen Charakter erhält. Auch „Hedonia“ sticht heraus, da es in Schwyzerdütsch gesungen ist, und ein richtig erdiges Lied darstellt.

Auch wenn auf dieser Platte der männliche Gesang fehlt, so spürt man doch sehr oft, wie sehr die Musiker von ELUVEITIE geprägt sind. CELLAR DARLING vermeiden jedoch die extrem harten Sounds der Ex-Band, aber der eine oder andere Metal-Klang ist doch zu vernehmen. In erster Linie lebt „This Is The Sound“ von Anna Murphy´s Stimme, und die Musik tritt etwas in den Hintergrund, auch wenn die gelegentlichen Drehleier-Parts deutlich herausstechen. Wer Fan von den softeren ELUVEITIE-Songs und Anna´s Stimme ist, der wird ohnehin bei diesem Album zugreifen. Ansonsten kann man den Anhängern von Female-Fronted-Bands empfehlen, bei CELLAR DARLING unbedingt einmal ein Ohr zu riskieren!