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CROMONIC - Time
Label: Eigenproduktion |
Unglaublich, dass die Schweden von CROMONIC keinen Deal in der Tasche haben, doch mit „Time“ sollte sich das aber schnell ändern. Die Truppe, die von 2005 bis 2006 schon mal aktiv war und nach nur einer EP wieder das Handtuch warf, startete 2013 einen neuen Versuch. Neben den beiden Gründern Patrik von Porat (Ex-FRETERNIA) und Sänger Sänger Pasi Humppi (ABLAZE, FRETERNIA), gesellen sich für das Debüt nun Georg Bakajev, Nicklas van Porat und Matias Lahdenranta, die allesamt noch in keinen großartig bekannten Bands agierten.
Von Newcomern kann man aber bei dem starken Debüt definitiv nicht reden. Geboten wird straighte, melodische Power Metal Kost mit allem was dazugehört und hier und da an Truppen wie STRATOVARIUS, HELLOWEEN, EDGUY oder SONATA ARCTICA erinnert. Alle aber eher zu ihren früheren Tagen, denn CROMONIC gehen recht direkt zur Sache und brechen nie wirklich aus dem Genrekorsett aus, loten dafür aber innerhalb der Grenzen alles aus und machen durch Energie und Spielfreude eine Menge Spaß. Das heißt aber nicht, dass die Jungs nicht trotzdem überraschen können oder gar altbacken wirken. Ganz und gar nicht, denn die Jungs verstehen ihr Handwerk und liefern neun potentielle Hits, Kracher und Hymnen die so manch Power Metal Herz höher schlagen lassen. Sei es der flotte Double-Bass Brecher „Another World“ gleich zu Beginn, das dynamische und teils theatralische „Tale Of Pain“ mit himmelhohen Vocals von Pasi oder das intensive, heavy und düstere „Mental Cry“, CROMONIC servieren eine abwechslungsreiche und hochqualitative Mischung und beweisen dank verspielten Keyboardmelodien, prägnantem Riffing, gelungenen Soli und eingängigen Refrains auch ein Gespür für Details. Dazu kommt noch die starke Stimme von Pasi, der sich mächtig ins Zeug legt und zudem schwält im Hintergrund immer eine episch angehauchte Atmosphäre sowie ein guter Schuss Dramatik, die aber nie komplett über uns hereinbricht, sondern „Time“ einfach das gewisse Etwas gibt und CROMONIC trotz bekannter Grundrezeptur herrlich frisch erscheinen lässt. Es ist einfach die Würze, die es ausmacht. Hervorheben sollte man auch noch das mit balladesken Parts startende „The Hunt“, mit spannendem Songaufbau bald pathetisch daherstampft und dezent an das geniale Debüt von SCANNER erinnert. Neben den sieben regulären Songs findet man mit „Dragonsong“ noch eine Neuaufnahme eines FRETERNIA Songs, der sich aber perfekt ins Gesamtbild einfügt und das Album wunderbar abrundet.
Fans der genannten Bands und des verspielten, aber heavy tönenden Power Metal der Europäischen Prägung sei dieser Geheimtipp auf jeden Fall ans Herz gelegt. Mich würde wundern, wenn nicht bald ein Label zuschlägt und das Teil regulär veröffentlicht. Wäre wirklich schade darum. Zudem darf man gespannt sein, was die Truppe noch an Assen im Ärmel hat.
www.cromonic.com
Beitrag vom 26.07.2017 Zurück
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