Seit mehr als 20 Jahren sorgen EISREGEN mit eigenwilligem Metalmix und brutalen Texten auf den Konzertbühnen für Begeisterung. Die Thüringer polarisieren sehr stark, da die Lyrics meist wirklich extrem heftig sind und auch der Bandsound nicht jedermanns Geschmack trifft. Das wird sich wohl auch beim neuesten Werk „Fleischfilm“ nicht sonderlich ändern.

Hier wird nicht lange gefackelt, denn nach aggressivem Beginn wird man bei „Hauch Des Todes“ mit einer Art Mönchsgesang empfangen, der jedoch absolut nichts Beruhigendes an sich hat. Ganz im Gegenteil, auch wenn neben den bösartigen Growls cleane Vocals ertönen, verheißt das Ganze nichts Gutes, sondern hat eine bedrohliche Ausstrahlung. Aber genau für dieses gewisse Feeling werden EISREGEN ja von ihren Fans geliebt. Vocalist Blutkehle beherrscht dieses Heraufbeschwörung der Düsternis mit betont flüsternder Stimme wirklich gut, und passt hervorragend zu den blutrünstigen Lyrics. Inwieweit man sich damit auseinandersetzen mag bleibt dem Hörer überlassen, und wer die Truppe nicht kennt, wird vielleicht schockiert sein. Aber dieses verbale Gemetzel ist bei EISREGEN in den meisten Tracks zu finden. Manch ein Titel ist auch von symphonischen Stilelementen umrahmt, wie etwa „Tiefrot“, aber viel netter wird die Sache dadurch auch nicht, und man spürt förmlich wie sich einem die in den Lyrics beschriebene Messerklinge nähert, und es kein Entrinnen gibt.

EISREGEN setzen auch bei „Fleischfilm“ ihre Tradition fort, in dem sie durchaus ansprechende und gelegentlich sehr melodische Musik, mit blutrünstigen und furchteinflößenden Texten verbinden. Aber genau deshalb hört man ja diese Band – um eine gewissen Bedrohung zu empfinden und sich in Gedanken in eine morbide Welt zu begeben, wo nur das Recht des Stärkeren gilt. Wer die Truppe in Österreich gerne live erleben möchte, der hat Ende November in Wien und Vöcklabruck die Gelegenheit dazu.