ABSENTIA LUNAE - Vorwärts - Impavida Avanzata
Label: ATMF
[CLASSICKS] - REVIEW     Erscheinungsjahr:2014
Auch in ihrem dritten Full Length Album mit dem recht passenden Namen „Vorwärts - Impavida Avanzata“, zeigen die vier Triester Ausnahmekünstler dem Rest der italienischen Szene wo der Hammer hängt. Während sich die meisten Bands aus diesem Land entweder in kommerziell verwertbarem Power, bombastischen Symphonic, Death Metal oder Melancholic Black Metal ergießen sind diese Damen und Herren (welch Seltenheit - unter anderem eine Gitarristin schmettert diese brachialen Riffs daher) ihrem einmalig totalitären Black Metal Stil auch in ihrem neusten Werk treu geblieben, haben es darüber hinaus geschafft sich im Vergleich zum Vorgängeralbum technisch weiterzuentwickeln und knüppeln unaufhaltsam „Vorwärts“. Gut platzierter cleaner Gesang, hallende Megaphoneinsätze und atmosphärische Parts inklusive.

Gleich beim Opener „Dissilusion Mechanism“ bekommt man einen Einblick auf die kalte, beklemmende und fatalistische Aura des Albums, aus der man von Zeit zu Zeit durch glorifizierenden Operngesang rausgerissen wird um sich gleich im zweiten Song „Furor Of The Monuments“ in einem Blast und Riffmassaker wiederzufinden, in dem die Gitarrenarbeit unaufhaltsam dem tragisch-heroischem Ende der Menschheit zusteuert. Aufnahmequalität und Mastering bleibt auf der Scheibe konstante Spitzenklasse und ist generell äußerst gelungen. Ein konzeptuell in sich geschlossenes Album, in dem recht unterschiedliche Elemente sehr gut aufeinander abgestimmt sind und kompositorisch keine Wünsche offen lassen. Im dritten Song erinnert der Gesang ein wenig an die stimmlichen Exzesse der DODHEIMSGARDer Scheibe „Supervillian Outcast“, unterstreicht jedoch den nicht zu leugnenden industriellen Grundton der Musik von ABSENTIA LUNAE. Im darauffolgenden Stück „Manipulated Statues Of Flesh“ kommt dann die aggressive Bösartigkeit dieses Werkes erst richtig zur Geltung und geht so dann in den Titelsong über, in dem sich gekonnt die tragische Grundstimmung der LP wiederspiegelt um dann in „Tragedy Told By Golden Horns“ in äußerster musikalischer Militanz zu kulminieren, in welcher die ganze Bandbreite der akustischen Vielfältigkeit des spezifischen Stils der Band nochmals alle Register gezogen werden. Gnädigerweise endet die CD in einem recht annehmbaren Atmospheric-Song, in dem der Sänger zweifellos Bedeutendes vor sich her haucht, da jedoch die meisten der Zuhörer, meiner Wenigkeit inklusive, der italienischen Sprache nicht mächtig sind, überlasse ich die Interpretation dem mystischen Ether aus dem dieses Album entsprungen ist.

Thematisch kann man das Album auf jeden Fall als durchaus sozialkritisch im übertragenen Sinne bezeichnen, in welchem dem schändlichen gesellschaftlichen Werteverfall, sonstigen modernen sozialen und politischen Degenerationserscheinungen und entfremdender Verzweiflung eine ordentliche Dosis menschlicher Überlebensinstinkt, Idealismus, rücksichtslose Durchsetzungskraft, spirituelle Kontemplation und transzendentaler Progress gnadenlos vor den Latz geknallt wird. Alles in allem kann man ohne Übertreibung sagen, dass diesen Herrschaften ein recht anspruchsvolles, unverwechselbar kompromissloses Album gelungen ist, das zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.

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6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dissolution Mechanism
2. Furor Of The Monuments
3. Rapace Planare
4. Manipulated Statues Of Flesh
5. Vorwarts
6. Tragedy Told By Golden Horns
7. L´Arrivée
Gesamtspielzeit: 44:44

Ted Striker
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Beitrag vom 19.07.2017
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