Ganze sieben Jahre haben die Bayern von SOUL DEMISE gebraucht um den Nachfolger von „Sindustry“ einzuhämmern. Das hat aber nichts daran geändert, dass die Melo-Deather auch auf ihrem siebten Werk „Thin Red Line“ ihren großen Vorbildern AT THE GATES nacheifern. Da kann der Titel „Plagued By Fear“, der eben an „Blinded By Fear“ von den Schweden erinnert, wohl kein Zufall sein.

Somit hat sich nicht viel geändert im Hause SOUL DEMISE. Technisch solide, ballern die Deutschen Herren aggressive und dynamische Melo-Death Tracks ganz im Stile der alten Göteborg-Schule raus und erinnern neben AT THE GATES auch gerne an alte IN FLAMES, DIMENSION ZERO oder THE HAUNTED. Aber die Jungs ballern nicht nur was das Zeug hält, während Fronter Roman Zimmerhackel in guter Tomas „Tompa“ Lindberg Manier keift was die Stimmbänder hergeben, streut die Band auch immer mal wieder akustische und cleane Gitarren sowie groovende Parts zur Auflockerung ein. SOUL DEMISE beweisen auf der vollen Länge ihr Können an ihren Instrumenten und auch beim Songwriting, zeigen aber kaum Weiterentwicklung und bleiben ihrem Sound demnach stur treu, was man nun gutheißen kann, oder auch nicht. Fakt ist jedoch, dass die Platte technisch keine Wünsche offen lässt und auch eine Menge Spaß macht. Die Entstehung von „Thin Red Line“ war zudem recht unkonventiell, denn man nahm die Instrumente und den Gesang in verschiedensten Studios auf und suchte sich für den Mix, denn Tue Madsen übernahm wiederrum eine weitere Anlaufstelle, anstatt wie üblich alles in einem Studio zu bewältigen, was sich jedoch nicht negativ auf den satten Sound auswirkte, da dennoch alles wie aus einem Guss und gut transparent aus den Boxen schallt.

Wer die Vorgänger mochte, wird auch mit „Thin Red Line“ seine Freude haben, muss sich aber darauf einstellen, dass SOUL DEMISE nun nichts wirklich Neues liefern und somit das Genre auch zu keiner Sekunde überraschen.