Kanada verbindet man ja nicht unbedingt mit Folk-Klängen, aber diese bieten VÖLUR aus Toronto. Das Trio vereint dabei Folk mit Doom Metal, was auch auf dem aktuellen Album „Ancestors“, das gleichzeitig das Debüt der Band darstellt, zu hören ist.

Es finden sich nur vier Titel auf diesem Album, aber diese langen Stücke haben ja Doom-Platten so an sich. Der erste Track „Breaker Of Silence“ dauert schon eine Viertelstunde und beginnt sehr sanft, mit wenigen Klangelementen und mystischem Gesang. Danach wird die Sache immer druckvoller, stellenweise auch eine Spur härter, aber durchgehend bleibt die wohlige Stimmung erhalten, was in erster Linie am mitreißenden Violin-Spiel liegt. Beim zweiten Titel „Breaker Of Skulls“ zeigt man sich von der deutlich härteren Seite. Auch wenn die getragene Spielweise mit variantenreichen Gitarrenriffs den Ton angibt, so gibt es inbrünstige Growls, und die Violine kommt nur selten zum Einsatz, was sich jedoch beim dritten Track wieder ändert. Den Abschluss bildet der mit fast 17 Minuten längste Track „Breaker Of Famine“, und da werden noch einmal viele epische Soundeffekte hineinverpackt, dazu gibt es verschiedenartige Gesänge - dieser Titel ist dann quasi eine Zusammenfassung des zuvor gehörten – von sehr hart bis unendlich zart.

Wenn man einmal dem Stress und der Hektik des Alltags entfliehen möchte, dann ist Doom immer eine Möglichkeit. Die Musik von VÖLUR vermag es von Anfang an, einen zu verzaubern, und auch wenn es gelegentlich etwas härter zur Sache geht, so ist das absolut nicht störend. Wer also niveauvolle Entspannungsmusik der variantenreichen Art mag, der sollte sich „Ancestors“ zu Gemüte führen.