Die Griechen mit dem eigenwilligen Namen MAHAKALA, der von einer buddhistischen Gottheit inspiriert ist, war auf ihrem Debüt „Devil´s Music“ im typischen Doom beheimatet und konnte bereits erste Achtungserfolge einheimsen. Vier Jahr später stehen die Zeichen bei der Truppe aber so richtig auf Sturm.

Ähnlich wie die schwedischen Kollegen von GRAND MAGUS, modifizierte man den Sound, wurde modern und traute sich aus dem Genrekorsett auszubrechen. So ist „The Second Fall“ nach wie vor im ausgewählten Genre verwurzelt, liefert aber eine kleine Wundertüte mit imenser Vielfalt und grandiosen Songs. So manch Riff kommt noch zäh und schwermütig daher, der Bass wummert gewaltig und Frontmann Jim Kotsis erinnert an manchen Stellen an einen junger Ozzy, zeigt sich aber um ein gutes Stück vielseitiger, was auch zum Sound der Griechen passt. Der moderne Anstrich beisst sich nie mit den traditionellen Riffs und Elementen und lässt MAHAKALA nicht nur eigenständig, sondern auch offen für alles erscheinen. So ballert der sowieso immer tight drummende Neuzugang Hector D. auch gerne mal nen Blastbeat raus, während man im stimmigen Gänsehaut-Track „Darkness In Their Eyes“ mit Streichern für offene Münder sorgt. Etwas traditioneller und um Weiten heavyier geht es in „Redemption Denied“ zu, „Army Of The Flies“ rückt hitverdächtig mit galoppierenden Rhythmen und einem guten Schuss Pathos nach vorne und erinnert einmal mehr an den großen Magus. Downtempo der Extraklasse mit bedrohlichen Sprechvocals und okkultem Unterton gibt es in „Better To Reign In Hell (Than Serve In Heave)“ und in „Wrath Of Lucifer (Infidels)“ darf niemand geringeres als Sakis Tolis (SEPTICFLESH) ein paar Growls ablassen.

Man merkt, dass MAHAKALA kaum vor etwas haltmachen und das ist auch gut so, denn die Griechen verstehen ihr Handwerk und wissen wie man die vielen Elemente effektiv einsetzt ohne jemals aufgesetzt oder unpassend zu wirken, oder gar das eigentlich Genre Doom komplett außer Acht zu lassen.

MAHAKALAs „The Second Fall“ ist ein kleines Meisterwerk und schon jetzt eines meiner heißen Anwärter auf das Überraschungsalbum des Jahres. Die Jungs sollte man als Fan des modernen Doom ohne Scheuklappen auf jeden Fall im Auge behalten und hoffentlich auch irgendwo live erwischen. Da könnte noch Großes auf uns zukommen!