An der Côte d’Azur wird nicht nur dem Sonnenanbeten gefrönt, sondern auch den harten, schwarzmetallischen Klängen, wie SVART CROWN seit 2004 unter Beweis stellen. Die Franzosen spielten auch mehrere Tourneen und dürften deshalb dem einen oder anderen bereits ein Begriff sein. Dieser Tage erscheint das vierte Album der Franzosen mit dem aggressiven Titel „Abreaction“.

Eigentlich startet das Album friedlicher als erwartet, dies endet jedoch, wenn zu den ruhigen Gitarrensounds furchteinflößender, tiefer Gesang ertönt, und gegen Ende des Opener-Tracks „Golden Sacrament“ deutlich mehr Härte zum Vorschein kommt. Ab „Carcosa“ geht es dann schon heftiger zur Sache, und die Growls fallen deutlich aggressiver als zuvor aus. Aber dennoch zeigt man sich sehr abwechslungsreich was Tempo und Gitarrenriffs betrifft, und so bleibt die Angelegenheit stets sehr spannend. Beim längsten Track „To the Devil His Due“ gibt es ein kurzes, betont langsames Zwischenspiel mit sehr beklemmender Ausstrahlung, bei dem der beinahe flüsternde Gesang reichlich bedrohlich wirkt. Meist sind die Übergänge zwischen den härteren und eher melodischen Parts sehr gut gelungen, aber bei „Tentacion“ sind die experimentellen Klänge am Beginn des Tracks eine Herausforderung für die Ohren, und bei „Emphatic Illusion“ wäre der verzerrte Gesang am Ende verzichtbar gewesen. Zum Glück sind das nur Ausreißer, die man als künstlerische Freiheit abtun kann.

SVART CROWN haben mit „Abreaction“ ein sehr variantenreiches und ansprechendes Album geschaffen, das keine Sekunde langweilig wird. Wer nur Dampfhämmer mag, wird hier nicht fündig werden, aber wer Abwechslung mag, dem sei diese Scheibe auf jeden Fall empfohlen.