Auch wenn GAMMA RAY Fans schon seit über drei Jahren vergeblich auf den Nachfolger von „Empire Of The Undead“ warten, scheint Bandboss Kai Hansen nicht gerade große Ambitionen zu haben, ein neues Album einzuspielen. Stattdessen widmet sich der Hamburger aktuell einer Art Solo-Karriere unter dem Titel HANSEN & FRIENDS, mit dem er mit einigen prominenten Musikern ein erstes Album im vergangenen Jahr veröffentlichte. Kai hat es aber auch fertig gebracht, dieses Projekt mitsamt Gästen auf eine Bühne zu bringen, und das ist keine geringere als die vom Wacken Open Air.

Das Ganze gibt es nun auch als Live-CD bzw. DVD/BluRay mit dem Titel „Thank You Wacken - Live“. Dort legte er gemeinsam mit Eike Freese (DARK AGE), Michael Ehré (GAMMA RAY), Corvin Bahn (CRYSTAL BREED) und ein paar der erwähnten Gäste eine eindrucksvolle Performance hin, bei der Kai mit seinem Projekt auch gerne mal aus dem Power Metal Korsett ausbricht.

Audiovisuell kann man den Wacken-Produktionen sowieso nie etwas vorwerfen, weshalb „Thank You Wacken – Live“ sehr authentisch mit gutem Live-Feeling daher kommt. Aber auch sonst macht die Platte eine Menge Spaß. Egal ob der flotte Heavy Metal Banger „Born Free“, das epische „Fire & Ice“ bei dem Clementine Delauney (VISIONS OF ATLANTIS) Kai bei den Vocals unterstützt oder das fröhliche „Enemies Of Fun“ bei dem original eigentlich Ralf Scheepers (Ex-GAMMA RAY, PRIMAL FEAR) mitsang, alle Songs machen mächtig Laune. Einige der CD-Gäste ersetzte auf der Bühne der neue Mann bei GAMMA RAY, Frank Beck, der eine gute Leistung hinlegte. Langjährige Fans von Kai freuten sich vor allem aber über die HELLOWEEN-Klassiker „Victim Of Fate“, „Ride The Sky“, „Future World“, „I Want Out“ und „Save Us“ für die er teilweise niemand Geringeres als Michael Kiske (UNISONIC, Ex-HELLOWEEN) gewinnen konnte.

HANSEN & FRIENDS ist ein interessantes Projekt, das Kai teilweise in anderem Licht zeigt und eine Menge Spaß macht. Wem das Album gefiel und die seltenen Chancen diese Konstellation mal live zu erleben verpasst hat, der kann mit „Thank You Wacken – Live“ eigentlich nicht viel falsch machen.