Die Schweizer Post Metaller WHEN ICARUS FALLS beehren ihre Fans seit nun knapp zehn Jahren mit atmosphärischen Soundlandschaften und kommen mit „Resilience“ nun auf ihren vierten Output.

Post-Metal hat viele Gesichter, im Falle von WHEN ICARUS FALLS ist dises verträumt, nachdenklich, gemütlich aber auch etwas depressiv und vor allem verdammt spannend. Eigentlich passiert nicht wirklich viel im Opener „One Last Stand“ – melodisch gezupfte Gitarrenläufe, stets hoch gehaltene Intensität, etwas orientalischer Flair und hier und da ein paar gesprochene, fast geflüsterte Vocals – und dennoch wird einem in den fast elf Minuten zu keiner Sekunde langweilig, zumal man den Spannungsbogen immer wieder neu spannt. „Into The Storm“ kommt eine Spur düsterer daher, behält aber ansonsten das Prinzip bei, ehe „The Lighthouse“ dem Titel entsprechend ruhiger und noch nachdenklicher erscheint, bevor man dann doch in Post-Black metallischer Manier im Mittelteil dezent explodiert und gegen Ende hin das Tempo etwas anzieht und hektischen Sprechgesang loslässt. Nicht minder gemütlich plätschert der Titeltrack acht Minuten vor sich hin und lullt einen förmlich ein. „A Blue Light“ ist zum Schluss dann der einzige Song der wirklich etwas Action bringt. Die Riffs sind etwas heavier, die Intensität wird nochmal erhöht und die Sprechgesänge kommen erneut, wenn auch ein gutes Stück verzweifelter zum Einsatz. Nach drei Minuten kommt es dann auch zum ersten Klimax mit echten Metalriffs um dann in stampfende Zähigkeit überzugehen. Ein stetiges Auf und Ab der Gefühle beherrscht die nächsten Minuten und mach den 11-Minüter zum Highlight des Albums.

Wer auf viel Action steht, der wird mit WHEN ICARUS FALLS nicht glücklich werden, doch Fans des Atmosphärischen, Instrumentalen oder Ambient, werden sich mühelos in die Welt von „Resilience“ ziehen lassen und dort zumindest für die etwas mehr als 40 Minuten aus der Realität entfliehen.