DREAM EVIL - Six
Label: Century Media
DREAM EVIL verschwanden nach ihrem starken 2010er Werk „In The Night“ plötzlich sang- und klanglos in der Versenkung. Da mir bereits „DragonSlayer“ (2002) und „Evilized“ (2003) als kreative Alternative zu HAMMERFALL und MANOWAR mehr als zusagte, konnten die Göteborger sich mit „The Book Of Heavy Metal“ (2004) und dem dazugehörigen Titeltrack und Überhit in die internationalen Herzen spielen. Es folgte noch „United“ (2006) sowie einige Compilationen und das besagte zuletzt veröffentlichte Werk.

Immer wieder fragte ich mich was Sänger Nick Night alias Niklas Isfeldt, der kürzlich durch einen Gasbeitrag bei HELION PRIME wieder ein Lebenszeichen von sich gab, und seine Kollegen wohl in der Zwischenzeit treiben. Doch plötzlich kündigten die Schweden wie aus dem Nichts ihr sechstes Werk mit dem schlichten Titel „Six“ an. Schnell folgten erste Videos und nun liegt das Teil bereits vor mir. Und ich muss zugeben, ich bin etwas enttäuscht. DREAM EVIL waren für mich immer eine kreative und überraschende Truppe mit Hits am laufenden Band. Nicht dass das Material auf „Six“ schlecht wär – nein im Gegenteil, Tracks wie „Antidote“, „Hellride“ oder „44 Riders“ sind qualitativ hochwertige Tracks, die Spaß machen. Doch wer die Vorgänger kennt, weiß, dass da mehr geht. Zu gewöhnlich, traditionell und unauffällig rocken die Heavy/True Metal Banger an einem vorbei. Zwar sticht vor allem Nick immer wieder heraus und setzt den Tracks das i-Tüpfelchen auf, doch Hits wie „The Book Of Heavy Metal“, „Break The Chains“, „Children Of The Night“ oder „Immortal“ sucht man vergebens. Es fühlt sich immer wieder etwas an, als würde die Band auf der Bremse stehen und sich manchmal eher an gezügelten JUDAS PRIEST orientieren, anstatt ihr Ding wie gehabt durchzuziehen. Offensichtlich wollten DREAM EVIL vermeintlichen Ballast in Form von dicken Chören, vielen Spuren, Auto-Tune und Orchestration über Bord werfen, doch genau das liebte man doch an den Vorgängern und machte die Truppe doch so einzigartig. Dazu kommen leider viel zu gewöhnliche Refrains, die man im Genre einfach schon zu oft gehört hat.

Doch genug gejammert, Jünger des Genres bekommen mit dem getragenen „Sin City“, dem treibenden „Creature Of The Night“ oder der Hymne „How To Start A War“ mehr als solide Genre-Banger, die die Grundessenz von DREAM EVIL in sich tragen, aber halt leider den jugendlichen Elan und die Kreativität der Vorgänger vermissen lässt. Dass man aber nach wie vor Humor besitzt beweist der Party-Banger „Too Loud“, in dem es um Party, Mädels und Alkohol geht. Musikalisch aber im Gegensatz zu anderen spaßigen Nummern wie „The Ballad“ oder „Made Of Metal“ auch eher unspektakulär. Zum Schluss versuchen die Schweden aber dann mit „We Are Forever“ doch noch etwas Epic in die Sache zu bringen und lassen getragene Männerchöre erschallen.

„Six“ ist ein handwerklich mehr als gelungenes Album und hat eigentlich kaum Schwächen, aber auch keine wirklichen Stärken wenn man von der einzigartigen Stimme von Niklas mal absieht. Aber da man von DREAM EVIL in der Vergangenheit einfach schon Besseres gehört hat, ist das sechste Album der True Metal Veteranen, vor allem nach eine so langen Pause doch eine kleine Enttäuschung für Fans der Band.

www.dreamevil.se


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dream Evil
2. Antidote
3. Sin City
4. Creature Of The Night
5. Hellride
6. Six Hundred And 66
7. How To Start A War
8. The Murdered Mind
9. Too Loud
10. 44 Riders
11. Broken Wings
12. We Re Forever
Gesamtspielzeit: 51:30

maxomer
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Beitrag vom 26.05.2017
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