NARGAROTH - Era Of Threnody
Label: Inter Arma Productions
„Era Of Threnody“ ist nun das insgesamt siebte Album von NARGAROTH, einer der wohl umstrittensten Black Metal Bands Deutschlands. Wobei man aktuell nicht wirklich von einer Band sprechen kann, ist René „Ash“ Wagner aktuell das einzige offizielle Mitglied der Band. Doch unterstützt wird der Sänger von Kerim Lechner (Drums – SEPTICFLESH, KRIMH) und Bernth (Gitarre – BLED DRY).

NARGARTOH mussten immer wieder mit verschiedensten Problemen, Vorwürfen, Konzertabsagen kämpfen, doch da wir weder ein Magazin über Politik, noch über Religion sind, geht uns das für das Review hier einfach mal komplett am Allerwertesten vorbei, denn was zählt ist die Musik, die von Fans heiß geliebt wird und so lockt Ash mit seinen Session-Musikern immer Horden von Fans zu rar gesäten Liveauftritten.

„Era Of Threnody“ stellt auch das erste Werk in dieser Konstellation dar und ließ Fans ganze acht Jahre warten, bietet aber eigentlich genau das, was man von NARGAROTH erwartet. Intensiven, eindringlichen, gerne mal melodischen, aber dennoch nicht zimperlich umgehenden Black Metal mit kratzigen Vocals, der in leicht undergroundiger Produktion auf die Hörerschaft gelassen wird. Ash nimmt sich gerne Zeit für Songaufbauten und so kommt bereits der Opener auf eine Spielzeit von mehr als acht Minuten, beruhigt aber bereits jetzt schon Fans, dass es NARGAROTH noch immer kann und sich selbst treu geblieben ist. Überraschend ist das gesprochene Intro in „Dawn Of Epiphany“ dennoch, ehe die obligatorische Akustik-Gitarre einsetzt und eher auf eine spanische Ballade hinweist und man dann mit typischem Bandsound, erst schleppend, dann aber brachial losscheppert. „Whither Goest Thou“ hat auch unerwartete Momente, wie den ruhigen Mittelteil, der mit gesprochenen Vocals die hohen Kontraste im Bandsound wiederspiegelt. Aber das war es noch nicht an Ideen, denn „Love Is A Dog From Hell“ bringt etwas Black´n´Roll ins Spiel und auch „TXFO“ ist alles andere als typische BM-Kost, während das finale „My Eternal Grief, Anguish Neveren“ als letztes Highlight den Bombast loslässt und wieder cleane Vocals zulässt.

„Era Of Threnody“ ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, lullt einen in einem Moment mit der akustischen Gitarre, oder zartem Geklimper ein, nur um einen dann mit brachialer Wut, die aber stets mit gefühlvollen Melodien ausgestattet ist, ins hier und jetzt zurück zu sprengen. Durch die meist recht langen Songaufbauten, kann bzw. muss man fast in die Stücke eintauchen und darin versinken, denn „Era Of Threnody“ ist auf keinen Fall ein Werk, das man mal ebenso nebenbei hören kann, dafür tönt vieles viel zu anstrengend und die Stimme von Ash kann auf Dauer doch recht zermürbend sein, da wäre etwas Abwechslung in ruhigere oder melodischere Momenten durchaus kein Fehler gewesen.

Fans können bei „Era Of Threnody“ bedenkenlos zugreifen. Und sollte noch jemand behaupten Black Metal sei nur wüstes, planloses Geknüppel ohne Herz und Seele, der kann sich hier vielleicht vom Gegenteil überzeugen lassen, denn man kann über NARGAROTH sagen was man will, doch Gefühl für Melodien, Dramaturgie und Intesität kann man diesem Werk absolut nicht abstreiten. Das siebte Werk erfüllt alle Erwartungen und geht gewohnt unter die Haut, ohne auch nur ansatzweise die Härte und weitere nötige Trademarks des Black Metal vermissen zu lassen.

nargaroth.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dawn Of Epiphany
2. Whither Goest Thou
3. Conjunction Underneath The Alpha
4. ...As Orphans Drifting In A Desert Night
5. The Agony Of A Dying Phoenix
6. Epicedium To A Broke Dream
7. Love Is A Dog From Hell
8. Era Of Threnody
9. TXFO
10. My Eternal Grief
11. Anguish Neveren
Gesamtspielzeit: 66:36

maxomer
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Beitrag vom 20.05.2017
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