Mit Floskeln wie “Lauter, Härter, Schneller” sollte man vorsichtig sein. Meistens handelt es sich bei den so betitelten Werken diverser Bands um Rohrkrepierer der Güteklasse A. Und wenn es sich dann eigentlich um eine Band handelt, bei der zwar die beiden Gründungsmitglieder Erik Turner und Jerry Dixon noch zu Gange sind, aber der kreative Kopf und einzige Songwriter der Band Jani Lane schon des Öfteren der Band den Rücken kehrte und 2011 endgültig diesen Planeten verließ, könnten diese Worte einen absoluten Reinfall bedeuten.

Bei Warrant ist das aber zum Glück nicht der Fall. Mit Robert Mason (LYNCH MOB) am Mikro, der schon seit 2008 seine Stimmbänder in den Dienst von WARRANT stellt (bei den ruhigeren Nummern erinnert mich seine Stimme stark an STEEL PANTHERS Michael Starr) und auch schon bei der 2011 erschienenen „Rockaholic“ zu hören war, liefern die Amerikaner, die mittlerweile über 8 Millionen Alben weltweit an den Mann brachten, ein durchwegs gelungenes Comeback (das kann man nach sechs Jahren Pause sicherlich behaupten) ab.

Mit dem Titeltrack als Opener zeigt das Quintett gleich die Marschrichtung an, gefolgt von soliden Rocknummern, wie „Devil Dancer“ und „Perfect“. „Only Broken Heart“ überrascht mit einem Riff, das einem gleich ins Ohr geht und mit „U In My Live“ wird eine astreine Ballade abgeliefert. Auch die Blues-Fraktion wird mit „Faded“ bedient, bevor es rockig bis zum Ende weitergeht!

An die Hochzeiten unter Lanes Fuchtel kommen WARRANT zwar nicht mehr ran, da fehlt das Ausnahmetalent auf ganzer Linie, aber ich finde, man hat das Beste daraus gemacht und den Fans eine CD abgeliefert mit der sie mehr als zufrieden sein sollten.