Vor drei Jahren sorgten die Herren von LAST LEAF DOWN mit ihrem Debüt-Album „Fake Lights“ für einiges Aufsehen innerhalb der Szene des Shoegaze, das vor allem die Franzosen ALCEST auf ein höheres Level brachten. Leider folgten nur wenige Auftritte der Schweizer, aber mit dem Gig am Wave Gotik Treffen in Leipzig konnten die Jungs endgültig überzeugen. Nun erschien das zweite Werk mit dem Titel „Bright Wide Colder“ mit dem es LAST LEAF DOWN hoffentlich auf möglichst viele Bühnen Europas schaffen werden.

Eigentlich ist alles so wie beim Debüt – sehr angenehme Gitarrenklänge im unverwechselbaren Shoegaze-Sound, und dazu die sehr klare, manchmal kräftige und dann wieder einschmeichelnde Stimme von Benjamin Schenk, erzeugen eine sehr wohlige Atmosphäre, die einen unmittelbar gefangen nimmt. Aber nicht immer wird man akustisch nur in Watte gepackt. Bei Tracks wie „Deaf Heart“ geht es auch einmal druckvoller zur Sache, aber vom Tempo her bleibt man doch auf der langsamen Seite. „Suspire“ hingegen weist ein etwas experimentelles nach Weltraum klingendes Ende auf. Experimente dieser Art kommen aber sonst keine mehr vor. Wohlklänge sind auf jeden Fall das Hauptprogramm und das sowohl in gesanglicher als auch in musikalischer Hinsicht.

Wer sich gerne von sanfter Musik umschmeicheln lässt, auf virtuoses Gitarrenspiel und angenehmen Gesang steht, der ist bei LAST LEAF DOWN an der richtigen Adresse. Mag vielleicht sein, dass es dem einen oder anderen etwas zu soft ausgefallen ist, aber die dichte Atmosphäre, die erzeugt wird, umfängt einen von Beginn an, und lässt bis zum Ende nicht los. Wer die softeren Songs von ALCEST liebt, der kann auch bedenkenlos bei „Bright Wide Colder“ bedenkenlos zugreifen.