THE UNITY - The Unity
Label: SPV (Steamhammer)
Da dachten sich wohl die GAMMA RAY Jungs Henjo Richter und Michael Ehré, wenn Kai Hansen nun wieder mit HELLOWEEN beschäftigt ist, machen wir was aus der freien Zeit und so schloss man sich mit den ehemaligen Musikern von Ex-LOVE.MIGHT.KILL, nämlich Sänger Jan Manenti, Jogi Sweers, Stef E. und Sascha Onnen, der zudem bei MOB RULES in die Tasten haute, zusammen, um eine neue Supergroup zu gründen.

Doch wer glaubt, THE UNITY sind auf schnellen Erfolg aufgrund des Namedroppings aus, der täuscht sich gewaltig. Von GAMMA RAY ist kaum etwas zu spüren und die Kompositionen sind abwechslungsreich, durchdacht und hochprofessionell arrangiert. Schon der Opener „Rise And Fall“ zieht einen mit seiner Leichtigkeit als echter Heavy/Power Banger in den Bann. Manenti stellt sofort sein Können als kraftvoller und passionierter Sänger unter Beweis, während die Rhythmusfraktion deftig nach vorne schiebt, ehe man sich im Chorus galoppierend in die Gehörgänge frisst. Auch wenn man von GAMMA RAY bzw. HELLOWEEN nichts spürt, hört man doch Henjos Handschrift im Riffing hier und da raus und die Deutsche Prägung ist auch nicht abzustreiten, wobei man eher an andere Größen wie BRAINSTORM, MYSTIC PROPHECY oder RAGE hier und da denken kann. THE UNITY sind auf ihrem selbstbetitelten Debüt aber durchaus schon eigenständig genug um solche Vergleiche eigentlich nicht zu brauchen.

„No More Lies“ nimmt das Tempo etwas raus, wird dadurch stampfender, aber auch etwas hymnischer. Ein paar mehr Gitarrenmelodien lassen den Song zudem noch entspannter erscheinen und eine gewisse Radiotauglichkeit ist auch nicht abzustreiten, doch spätestens mit „Firesign“ wird es wieder richtig heftig und MASTERPLAN lassen dezent grüßen, auch wenn man nicht so düster zu Werke geht. Weitere Einflüsse kann man beim bluesigen „Redeemer“ erkennen, denn da lässt der Fronter schon fast den David Coverdale raushängen, während das leicht poppig-rockige „Never Forget“ zum Schluss an aktuelle AVANTASIA meets MEAT LOAF Veröffentlichungen erinnert. In „Wishing Well“ regiert dafür ein gewisser 80s Flair und „Edens Fall“ hat dann nochmal etwas von einer kleinen Metal Oper mit hymnischem Refrain und einem guten Schuss Theatralik. Dass man zu den Songs auch immer die passenden und hier und da auch recht virtuosen Soli parat hat, ist auch keine Überraschung, denn Richter und Stef E. toben sich da wunderbar aus, während sich Sascha Onnen mit seinen Keyboards meist dezent im Hintergrund hält.

THE UNITY sind keine spontane Supergroup, die aus Jux ein Album veröffentlicht, sondern eine ernst zu nehmende Band mit einer offensichtlichen Vision, Passion und hochprofessionellen Musikern, bei denen man schnell das Gefühl bekommt, das die Herren schon seit Jahrzehnten gemeinsam musizieren und demnach harmonieren.

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6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rise And Fall
2. No More Lies
3. God Of Temptation
4. Firesign
5. Always Just You
6. Close To Crazy
7. The Wishing Well
8. Edens Fall
9. Redeemer
10. Super Distortion
Gesamtspielzeit: 58:22

maxomer
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Beitrag vom 02.05.2017
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