Zwar ist das zweite Album der Schweizer Indie-Rocker MANOLO PANIC bereits seit fast zwei Monaten erhältlich, doch der größere Erfolg stellt sich aktuell erst ein, da man gerade auf Spotify gerade ziemlich durch die Decke geht.

„Chinchilla“ ist astreiner Indie-Rock mit viel Herz, eingängigen Melodien, meist recht gemütlicher Atmosphäre und angenehmem Gesang von Ramon. Da ist man von Schmalz und Kitsch hier und da aber auch oft nicht fern. Doch die Herren aus Wetzikon meistern die Gradwanderung ganz gut, wenn auch die Single „Mary Ann“ ganz knapp an der Schmerzgrenze vorbeischrammt (sehr wohl für Genrefans positiv angemerkt), und dazu noch öfter sehr tanzbar zu Werke geht, wobei das blues´ige „You Got Me On My Knees“ eine überraschend melancholische Herangehensweise aufzeigt. „Broken Bottles“ erklärt dann mit Gestöhne zu Beginn und Strip Club- beziehungsweise Pub-Atmosphäre die verkehrten Brüste auf dem Artwork und zeigt die Vielseitigkeit und das Talent an den Instrumenten des jungen Vierers noch auf. „Dear Miss Hunter“ spinnt die traurige Stimmung noch weiter, ehe man mit „I See You There“ wieder in unbeschwerte Gefilde abdriftet, während „Runaway“ endlich wieder etwas mehr rockt. Zum Schluss gibt es zudem noch mit „Wasting Time“ einen lohnenswerten Longtrack zu entdecken.

„Chinchilla“ ist für Genrefans definitiv einen Versuch wert, denn die Schweizer machen, auch wenn man große Highlights noch vermissen lässt, eigentlich nicht viel falsch, und ein Album mit Brüsten vorne drauf kann nie verkehrt sein.