OBSCENITY - Cold blooded murder
Label: Morbid Records
Mittlerweile ist Deutschlands Death Metal Szene zwar nach wie vor um einiges kleiner als die amerikanische oder schwedische, kann aber nichts desto trotz mit ebenso hervorragenden Acts aufwarten - neben DEAD, RESURRECTED, MY DARKEST HATE, PROFANATION, FLESHCRAWL und natürlich eine Menge anderer auch, kann der Name OBSCENITY definitiv in einem Atemzug mit Größen wie auch SIX FEET UNDER, MALEVOLENT CREATION, SUFFOCATION oder auch SILENT DEATH (wohl nur den etwas älteren unter euch bekannt?) genannt werden.
Mit "Cold blooded murder" liefern die Oldenburger in wiederum verändertem Line Up Album Nummero vier für Morbid Records ab (die Demo-Compilation nicht mitgezählt) - technisch versierter als auf den Vorgängern, aber auch um Längen interessanter und vor allem aggressiver als auf "Intense", das zwar auch einige gute Songs und Ideen aufweisen konnte, nicht aber auf voller Linie überzeugen konnte. Obwohl man den technischen Aspekt noch ein gutes Stück höher als auf dem Vorgänger angesetzt hat, schlägt "Cold blooded murder" in eine ähnliche Richtung wie DER Killer schlechthin, "Human barbecue" anno dazumals - diesmal lassen es die Herren wieder einen Tick langsamer angehen, können dafür aber mit gnadenlosen Breaks, den wiederum typischen melodiösen Soli und einem Drumming der Marke SLAYER aufwarten.
Allein der Opener "The arrival", der nach einem ruhigen Intro überraschend und unvorbereitet heftig über einen herfällt, macht von Anfang an klar, dass OBSCENITY keineswegs älter geworden sind und es mittlerweile eher gemächlich angehen lassen wollen... Vielmehr wage ich zu behaupten, dass OBSCENITY ein deftiges Stück Death Metal abgeliefert haben, das seeeeehr nahe daran ist, "Human barbecue" vom Tron zu stoßen und sowohl "Intense" als auch "The 3rd chapter" um Längen schlägt. Das bereits angesprochene gemächliche Intro mal nicht mitgezählt, gibt's auf "Cold blooded murder" acht Songs, die durchwegs das hohe Level von "The arrival" halten, es gibt keinen - aber auch wirklich keinen einzigen! - Ausfall und obwohl man in einer derart extremen Form der Musik sicherlich nicht die Möglichkeit zu Variationen wie in anderen Stilen hat, hört sich dennoch kein Song wie der andere an, jeder der acht Songs überzeugt durch einen intelligenten Songaufbau und einen eigenständigen Charakter, als aber auch das ganze Album in sich eine geschlossene Form bildet.
Somit ist den Deutschen hiermit der optimale Vorgeschmack auf die No Mercy Festivals gelungen - obwohl OBSCENITY wie SINISTER voriges Jahr schätzungsweise auch nur 20 Minuten Spielzeit zur Verfügung haben werden...

www.obscenity.de


6.5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 21.03.2002
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