Klangmelodien, die einen an den Beginn eines Horrorfilms denken lassen. Ein düsterer, sphärischer Sound der durch die einsetzenden Schlagzeug und Bass Beats unterbrochen wird. Sofort nimmt der Song an Fahrt auf und lässt einen spätestens bei Andrew Hudsens Stimme die geballte Power von HARLOTT spüren. Mit ihrem neuen Album „Extinction“ bekommt man auch dieses Mal feinsten Trash Metal um die Ohren geblasen. Wie auch schon beim Vorgängeralbum „Proliferation“ liefern die vier Australischen Musiker klassische Riffings und einen Old School Sound. So zeichnet sich auch der Titeltrack „Extinction“ durch seine bodenständige Musik aus, die jedoch an einigen Stellen von neueren Einflüssen aufgebrochen wird.

Die folgenden Songs sind aggressiv, schnell und bis ins Detail ausgefeilt. Das Gitarrensolo beim Track „First World Solutions” macht deutlich, dass HARLOTT mehr können, als nur perfide in die Saiten zu dreschen. Die Band spielt extrem rasanten und gradlinigen Thrash Metal der sich auf das Wesentliche konzentriert und durch die scharfen Shouts von Sänger Andrew vorangetrieben wird. Doch nicht nur das Album sorgt für Schädel zerschmetternde Songs, auch live geben HARLOTT richtig Gas. Dies konnten sie im vergangenen Jahr als Vorband von ANNIHILATOR demonstrieren, wo sie die Stimmung gehörig anheizten.

Einer der interessantesten Tracks am Album ist mit Sicherheit „And Darkness Brings The Light“, der mit sanften Gitarrenklängen und tosendem Wind beginnt und schon nach kurzer Zeit von ein paar schlagkräftigen Drum Beats unterbrochen wird. Vergleichsweise langsam rollt der Song gemächlich dahin und gibt dem Album etwas Abwechslung, welches sonst in unaufhaltsamem Tempo hinwegrattert. Während sich der Stil des restlichen Albums eher an SLAYER orientiert, könnte man diesen eher in die Ecke von OVERKILL einordnen. Aber auch melodische Gesangsparts lassen sich auf diesem überraschenden Track finden.

Gegen Ende gibt es dann mit „Parasite“ einen weiteren Ohrwurm. Aber auch der letzte Song „Epitaph“ rockt noch einmal richtig weg und beschert ekstatische Gitarrenriffings und einen growlenden Sound. Wer auf wenig musikalische Experimente und einen soliden Thrash steht ist mit HARLOTT sicher gut beraten und sollte sich das Album „Extinction“ einmal reinziehen.