EDEN WEINT IM GRAB - Na(c)htodreise
Label: Einheit Produktionen
Anno 2000 fanden sich in Berlin rund um den Komponisten Alexander Paul Blake mehrere Musiker zusammen, um gemeinsam düsteren Metal zu produzieren. Daraus entwickelten sich sechs Alben rund um Geister, Tod und ähnlichen Themen. Nun erscheint Nummer sieben mit dem unheilschwangeren Titel „Na(c)htodreise“ was nahelegt, dass die finsteren Pfade weiterhin beschritten werden.

Das Album widmet sich dem in dem heiklen Thema „Tod“, mit dem sich die Gesellschaft, meist aus Angst nur ungerne auseinandersetzt. Das Album beginnt mit angenehmen Streichinstrumenten, der Track nennt sich „TraumTod“ und befasst sich genau mit dieser Angst, die Alexander Paul Blake mit wechselvollem Gesang aus cleanen und harshen Vocals beschreibt. „Bon Voyage“ – `Gute Reise` wird auch hierzulande oft den Verstorbenen gewünscht, allerdings nur selten in so aggressiver Form wie im Refrain dieses Songs rund um eine Beerdigung. Wirklich angsteinflößend wird die Sache dann bei „Das Höllentor“, wo zu relativ wenigen dumpfen Klängen sehr tiefe und bedrohliche Vocals erklingen, die zum angesprochenen Thema perfekt passen.

Meist geht es jedoch sehr melodisch, gelegentlich hymnisch, rhythmisch und auch ruhig zur Sache, auch wenn die Texte stets sehr negativ gehalten sind. Gelegentlich gibts sich die Band auch betont langsam, wie etwa bei „Kahnfahrt Auf Dem Acheron“ oder „Die Verwaiste Wüstenstadt“, wodurch zusätzlich Atmosphäre beschworen wird. Jedoch wird auch auf die flotteren Sounds nicht ganz vergessen, und Stücke wie „Legionen Luzifers“ oder „Sternenmenschen“ eignen sich gut zum Mitbangen und „In der Toten-Taverne“ ist in musikalischer Hinsicht ein richtiges Tanzlied. Abgeschlossen wird alles mit einem „Epilog“, in dem noch einmal weise Worte gesprochen werden, die dann einen positiven Ausblick hinterlassen.

Wer vor den einzelnen Facetten des Themas „Tod“ nicht zurückschreckt, sich gerne in äußerst gefühlvolle Melodien einhüllen lässt, und vielseitigen, tiefen Gesang mag, der kann sich gerne mit EDEN WEINT IM GRAB auf die „Na(c)htodreise“ begeben. Die Band befasste sich ja immer schon gerne mit düsteren Themen, aber ein ganzes Album rund um das Thema Tod ist auch für die Berliner ungewöhnlich. Allerdings sollten uns genau diese Gedanken lehren, das Leben zu lieben und zu schätzen, und stets das Beste daraus zu machen. Fans der Berliner Partie werden dieses Album nur allzugerne ihrer Sammlung hinzufügen, aber wer die Band noch nicht kennt und einen Hang zu deprimierenden Themen in musikalischer Form hat, der sollte auf jeden Fall bei EDEN WEINT IM GRAB hineinhören.

www.edenweintimgrab.de


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Traumtod
2. Bon Voyage
3. Die Astrale Wildnis
4. Der Jenseitstroll
5. Das Höllentor
6. Limbus
7. Der Exitus Der Schlangen
8. Kahnfahrt Auf Dem Acheron
9. Legionen Luzifers
10. Die Verwaiste Wüstenstadt
11. In Der Toten-Taverne
12. Aevum
13. Sternenmenschen
14. Das Große Mysterium
15. Epilog
Gesamtspielzeit: 70:37

Metalmama
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Beitrag vom 27.03.2017
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