LUNAR ECLIPSE - Abnormities
Label: Eigenproduktion
Ich wurde von unserem Chef & Papi Lugi mehr oder weniger dazu genötigt, LUNAR ECLIPSE zu reviewen ("Der Macabre hat eh soooo viel Zeit!") und ich war alles andere als begeistert, immerhin waren mir die Deutschen als Dark Metaller in Erinnerung, was nun mal nicht so mein Ding ist... Auf das Ärgste nun vorbereitet, hat es mich doch gewaltig aus den Socken gehaut, als die ersten Töne von "Abnormities" aus meiner heimischen Anlage tönten - wenn DAS die LUNAR ECLIPSE sind, die mir als Dark Metaller die Zehennägel aufstellten, dann fresse ich nen Besen! Doch tatsächlich - selbe Band, nur teilweise verändertes Line-Up!
Der leicht rockige, rotzige Death Metal-Charakter der hier dargebotenen fünf Songs steht den Deutschen wirklich um Längen besser zu Gesicht, als die komische Mucke, die sie noch vor Kurzem fabrizierten / verbrochen haben. Vorallem die Dynamik innerhalb der Songs (ein kleines aber feines Überbleibsel aus der Dark Metal-Zeit) und die schön tief angesiedelten Vocals, sowie das zwar schleppende aber arschgeile Blast-Drumming, das nicht selten an ältere BENEDICTION ("Transcend the Rubicon") oder BOLT THROWER ("Realm of chaos") erinnert, stechen besonders positiv hervor. Die Gitarren sägen sich ebenfalls in bester BOLT THROWER-Manier 20 Minuten hinweg durch die Gehörgänge, dass es nur so eine Freude ist! Fallweise erinnern LUNAR ECLIPSE auch an CRACK UP oder die deutschen DEAD, die mit ähnlich schleppendem Riffing und langsam dahin wälzendem Drumming aufwarten können.
Obwohl Sänger Rolf größtenteils munter vor sich hin grunzt, gibts bei "And life takes it's end" noch eine kurze Passage mit cleanen, verzerrten Vocals und bei "Hotel massacre" einen Part mit gesprochenen Vocals - das ist normalerweise nicht mein Ding, passt aber hier ganz gut dazu... Allerdings sollten LUNACR ECLIPSE in Zukunft nicht zu sehr auf innovative Parts setzen - der rotzige Death Metal steht euch ausgezeichnet! Die groovigen Teile innerhalb den Songs bringen genug Abwechslung und Stimmung in die Musik rein, sodass "Abnormities" auch beim zehnten Durchlauf noch nicht langweilig wird, aber auch nicht an Aggressivität oder Potential verliert.
Obwohl von einigen Seiten her Kritik am Snare- und Gitarrensound kam, finde ich hierbei nichts auszusetzen. Die Gitarren sind zwar alles andere als wuchtig, aber das würde hierbei auch nicht passen - eine rohere, simplere, "thrashigere" Produktion ist meiner Ansicht nach um Längen effektiver. Und auch die etwas helle Snare passt auch zum eher rohen Charakter der Songs - also würde ich auch hier nichts ändern.
Artwork und Aufmachung ist zwar nicht besonders umfangreich oder interessant, aber für eine Eigenproduktion vollkommen ausreichend.
LUNAR ECLIPSE sind meiner Ansicht nach definitiv eine aufstrebende Band aus dem deutschen Death Metal Underground und werden hoffentlich auch noch in Zukunft meine Gehörgänge verwüsten...

www.lunareclipse.de


6.5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 21.03.2002
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