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CELLADOR - Off The Grit
Label: Scarlet Records |
Vor etwas mehr als zehn Jahren veröffentlichten die Amis von CELLADOR mit „Enter Deception“ ein starkes Debüt, das teilweise im Fahrwasser der gerade überfliegenden DRAGONFORCE mitschwimmen wollte, dennoch aber auch eigene Akzente setzte und vor allem den amerikanischen Stil einfließen ließ. Danach war aber abgesehen von einer EP 2010 komplett Funkstille.
Nun haben die Jungs doch wieder ins Studio gefunden um dort weiterzumachen, wo sie zehn Jahre zuvor aufgehört haben. Furioser, gitarrenlastiger und dennoch melodischer Power Metal mit vielen Spielereien, Highspeed-Attacken und eingängigem Gesang. Schon „Sole Survivors“ und „Break Heresy“ gehen locker von der Hand sowie wunderbar ins Ohr und erinnern stellenweise an alte Glanztaten von HELLOWEEN. Hier und da wird es zwar hektisch und auch die eingangs genannten Briten schwingen noch mit, doch die kompakter ausgerichteten Songs funktionieren wunderbar und machen einfach Spaß. Etwas böser kommt das heftige „Shadowfold“ daher, doch auch hier geht es flott zur Sache und Gitarrist Chris Peterson, der nun auch die Vocals übernommen hat, macht seine Arbeit sehr gut und kommt mühelos mit den schnellen Rhythmen mit. Zudem überzeugt der Track mit seinem mehrstimmigen Mitsing-Refrain. Auch am erneut an den grandiosen 80er Power Metal erinnernde Chorus vom dynamischen „Wake Up The Tyrant“ kann man sich kaum satt hören. Spätestens bei „Swallow Your Pride“ bricht dann DRAGONFORCE doch vollends durch. Drum-Attacken, das Riffgewitter, die Soundgewalt, die Spielfreude sowie die furiosen Soli riechen verdammt stark nach dem Duo Lee / Toham. Doch bei der Qualität und dem Spaß, sei das CELLADOR auf jeden Fall verziehen. Die Truppe ist ja bei Leibe nicht die erste, die ihre Helden so offensichtlich einfließen lässt. Wer Ruhe erwartet, der wird enttäuscht, denn Balladen oder leichte Kost wird bei „Off The Grid“ nicht serviert. Nur die Feel-Good/Happy Metal Nummer „Good Enough“, die dezent an der Kitschgrenze kratzt, nimmt zunächst das Tempo raus und bietet rockiges Riffing, ehe man im Chorus wieder aufs Gaspedal drückt.
„Off The Grid“ ist für Power Metal Fans ein wahres Fest. Der Zweitling des Gespanns aus den Staaten weist kaum Schwächen auf, macht irrsinnig Spaß und beweist zu jeder Sekunde, dass wir es trotz vieler Besetzungswechsel mit einer eingespielten und versierten Truppe, die weiß was sie will, zu tun hat. Fans der genannten Genregrößen können bedenkenlos zugreifen. Hoffentlich braucht man bis zum nächsten Release nicht erneut zehn Jahre Bedenkzeit.
www.cellador.com
Beitrag vom 01.03.2017 Zurück
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