Seit 14 Jahren sind FJOERGYN fixer Bestandteil der deutschen Black Metal-Szene. Die Thüringer Jungs sind bekannt für sehr melodische, harte Tracks und vielseitigen Gesang. Nach vier, für die Fans ewig lang erscheinenden, Jahren kommt nun das neue, bereits fünfte Album mit dem Titel „Lvcifer Es“.

Der Start zur musikalischen Reise besteht aus einem gelungenen Gitarrenintro, zu dem sich nach einer Weile symphonische Spielerien gesellen. Mit einem aggressiv gesprochenen Text startet „Leviathan“, und der Erzählstil bleibt auch in den meisten Tracks in abgeschwächter Form erhalten. Vom gesanglichen her gibt es nicht nur die kraftvolle Stimme von Stephan L., sondern auch die intensiven Growls von Ivo Raab zu genießen, aber auch weibliche Vocals kommen immer mal wieder zum Zug. All dies ist eingebettet in eine dichte Atmosphäre mit einprägsamen Gitarrenriffs und epischen Klängen. Der Titeltrack „Lucifer Es“ mit spanisch angehauchten Gitarrenklängen, doch diese Friedlichkeit bleibt nicht lange erhalten, denn trotz einiger hymnischer Ergänzungen, haben wir es auch hier mit einem knallharter Track zu tun. „Dinner Mit Baal“ kommt mit Überlänge daher, und so verbergen sich auch darin alle möglichen musikalischen Stimmungen – von softer Gitarrenarbeit bis zu wüstem Geknüppel ist alles dabei, und auch gesanglich gibt es ein Sammelsurium von monotonen Ansagen, flüsternde bis schreiende Growls, aber auch wieder cleane Vocals. „Terra Satanica“ wurde bereits vorab auf einer EP veröffentlicht, und auch in diesem Track findet sich der Variantenreichtum des jetzigen Albums. Der Abschlusstitel heißt „Freiheit“; die man darin intensiv und inbrünstig herbeisehnt.

In „Lvcifer Es“ wurden extrem viele verschiedenen Stilmittel verwendet, doch nicht immer geht alles so gut ins Ohr, wie man es vielleicht gerne hätte. In vielen Momenten kann man richtig versinken, aber die werden immer wieder von Knüppelattacken hinweggefegt, was auch beim Gesang durchwegs konsequent weitergeführt wird. Die Fans werden wohl auch dieses Werk von FJOERGYN lieben, alle anderen sollten erst einmal hineinhorchen, ob ihnen dieses Sammelsurium gefällt.