APRON - Auf Dem Ponyhof
Label: SPV (Laute Helden)
„Auf Dem Ponyhof“ ist bereits das dritte Album der Münchner Punkrocker/Metaller APRON. In Deutschland ist das Quartett bekannt für spektakuläre Shows, bei denen durch ihre Bewegungsfreude und Optik für reichlich Action gesorgt wird. APRON spielten auch bereits in Österreich auf – zuletzt als Support-Band von HÄMATOM, und dürften damit so manchem deutlich in Erinnerung geblieben sein. Ihren Stil benennen APRON selbst als Punchrock, also auch hier sind die Münchner kreativ und lassen sich nur schwer in ein Genre einordnen.

Das Album beginnt mit dem Titeltrack „Auf Dem Ponyhof“ und der zeigt schon, dass es hier nicht besonders gemütlich zugeht. Aber das war ja zu erwarten, nachdem sich die Band-Mitglieder auf ihrer Homepage in düsterer Optik präsentieren. Lustig ist jedoch, dass sich der Vocalist Till Herence nennt – wer liebt nicht die Western- und Comedy Legende aus Italien?

Aber dann hat es sich schon mit dem Wilden Westen, denn „Gfllt Mr Ncht Mhr“ rechnet mit den Social Medias ab, „Pinocchios Nasen-OP“ beschäftig sich mit dem Thema Lügen, und auch sonst wird nicht an Gesellschaftskritik gespart. All dies ist in rasante Punk-Sounds verpackt und wird mit kräftiger Stimme hinausgebrüllt. Gelegentlich geht es auch etwas rockiger zu, wie beim aufrüttelnden „Wenn Der Damm Bricht“, das so wie manch andere Songs zum Nachdenken anreget. APRON sind aber immer wieder für Überraschungen gut. Mit „Alice D.“ wurde nämlich sogar eine Ballade geschaffen, die vom Fronter verhältnismäßig sanft vorgetragen wird, jedoch ganz schön ätzende Textzeilen in sich hat. Und auch das Synth-lastige „In Cerebrum Cacatur“ tönt ziemlich deftig, wird einem doch beim Refrain die Worte „ins Gehirn geschissen“ um die Ohren gehauen. Den Abschluss bildet das beinahe sentimentale „So Leer“, aber auch hier schreit Till seine Texte heraus, was man vielleicht von der Thematik des Songs her nicht erwarten würde, was aber für APRON offensichtlich Normalzustand ist.

Eigentlich ist bei APRON nichts so, wie man es erwartet. Beim alleinigen Durchlesen der Tracktitel würde man vielleicht sogar ruhige Song dahinter vermuten, aber der Schein trügt. Es werden einem beinharte Kracher mit markigen Texten um die Ohren geknallt, die sich durchaus kritisch mit vielerlei Lebenssituationen auseinandersetzen.

www.apronline.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Auf Dem Ponyhof
2. Gfllt Mr Ncht Mhr
3. Mensch Aus Glas
4. Pinocchios Nasen-OP
5. Minus Mal Minus
6. Seiltanz
7. Wenn Der Damm Bricht
8. Leinen Los
9. Alice D.
10. In Cerebrum Cacatur
11. Cockeriki
12. Jochbeinbruch
13. Prokrastionator
14. So Leer
Gesamtspielzeit: 50:59

Metalmama
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Beitrag vom 12.02.2017
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