Irgendwie ist Black Metal ein Genre, das sehr gerne im stillen Kämmerlein produziert wird, und oft nicht die Bühnen der Welt erreicht. Auch der Paderborner Musiker Nerrath betreibt sein Projekt seit 15 Jahren auf diese Weise und produzierte fleißig seine Alben. Nun steht bereits Nummer sieben mit dem Titel „Turm Am Hang“ am Start.

Eigentlich beginnt das Album für das Genre überraschend wenig bedrohlich oder besonders düster, denn zu rhythmischen, harten Sounds lässt Nerrath tiefe Growls ertönen, aber durch das flotte Gitarrenspiel erscheint „Alles In Einem Schnitt“ trotz der darin verpackten Thematik - dem Tod - nicht besonders bedrohlich. Das liegt auch daran, dass der Musiker immer wieder cleane Vocals einfließen lässt, wie auch beim Titeltrack „Turm Am Hang“, oder eine Art Chorgesang bei Tracks wie „Die Mit Dem Bogen Auf Dem Kreuz“, was der Sache sehr viel Mystik verleiht, einbaut. Etwas weniger gehörgangfreundlich ist „Lanz Und Spieß“, ein Instrumentaltrack mit reichlich scheppernden Gitarrenklängen, der eher verzichtbar wäre, danach folgen aber wieder starke Gitarrenriffs. Den Abschluss bildet ein Cover namens „The Sky Has Not Always Been This Way“ von WHEN BITTER SPRING SLEEPS, einer US-amerikanischen Black Metal Band, die bei uns eher weniger Bekanntheit genießt.

HORN bieten Black Metal mit einigen Pagan- und Epic-Einflüssen, der perfekt zum Mitbangen geeignet ist. Der variantenreiche Gesang mit dem Mix aus furchteinflößenden Growls und angenehmen cleanen Vocals klingt sehr reizvoll und erzeugt auch Atmosphäre. Auch wenn das Tempo meist gedrosselt wird, zeigen die einzelnen Tracks einen hohen Härtegrad, aber die abwechslungsreichen Gitarrenriffs bringen viel Leben in den Sound von HORN.