Kaum jährt sich Anfang Jänner der Todestag von Phil Lynott zum 31. Mal, da flattert einem auch das neue Album der THIN LIZZY–„Erben“ BLACK STAR RIDERS ins Haus. Die aus der Weiterführung der irischen Rock-Institution entstandene Band löst sich mit dem dritten Longplayer „Heavy Fire“ aus ihrem vielleicht zu eng gewordenen Korsett.

Denn von den LIZZY-typischen Doppelleadgitarren oder den keltisch beeinflussten Melodien hört man nur mehr wenig. Verweilt doch ein Großteil der Band in den USA, was sich merklich auf den Sound auswirkt. Bei der ersten Videoauskopplung „When The Night Come In“ oder bei „Ticket To Rise“ singt im Hintergrund ein fast gospelähnlicher Chor. Ricky Warwicks Lyrics können wie Lynott´s vortrefflich Geschichten erzählen, wie in „Who Rides The Tiger“, welches die amerikanische „Waffenkultur“ zum Duell auf der Mainstreet fordert. Ganz sind THIN LIZZY´S guinness-klebrige Fingerabdrücke nicht verschwunden, zu hören in „Dancing With The Wrong Girl“.

„Heavy Fire“ ist ein grundsolides Hard Rock-Album, lässt aber doch solche Kaliber wie „Soldierstown“ oder „Kingdom Of The Lost“ vermissen. Solange die RIDERS aber live ihr Erbe nicht vergessen, kann man die musikalische Abnabelung gerne hinnehmen.