Die aus den ehemaligen MITHOTYN hervorgegangene Band FALCONER präsentiert nun mit "Chapter From A Vale Forlorn" ihr brandaktuelles, zweites Album. Was es darauf zu hören gibt, kann als gelungene Symbiose aus Heavy Metal und Folk bezeichnet werden. Die Kompositionen Stefan Weinerhalls bestechen durch eindringliches, an klassischen Metal angelehntes Riffing, gepaart mit folkloristischer Melodieführung. Was die Parallelen zum Folk noch unterstreicht, ist der Gesang von Mathias Blad, welcher nicht in für Metal übliche, hohe Sphären vordringt, sondern sich vielmehr in normalen Tonlagen Gehör verschafft. Diese Mixtur verschiedener Elemente, die so unterschiedlich gar nicht sind, funktioniert hervorragend. Zumindest tut sie das im Falle von FALCONER. Auf diesem Wege schafften sie es, "Chapter From A Vale Forlorn" mit Songs zu bestücken, welche ohne weiteres auf großes Wohlwollen seitens der Hörer stoßen dürften. Durch den Folk-Einschlag bedingt, erhalten die Kompositionen auch das nötige Maß an Eigenständigkeit, um nicht zu schnell wieder in Vergessenheit zu geraten, sondern stattdessen zu wahrhaften Dauerbrennern zu mutieren. So wächst der mystische Silberling mit jedem Hördurchgang und gewinnt an Klasse hinzu. Diese ist es auch, welche FALCONER auszeichnet. Sie können nämlich keineswegs als billiger Abklatsch von SKYCLAD abgetan werden. Einzige Parallelen stilistischer Art gibt es vielleicht noch zu OTYG, zumindest was den folkloristischen Aspekt betrifft. Somit kann jeder, der neuem gegenüber nicht abgeneigt ist, bei "Chapter From A Vale Forlorn" ohne größere Bedenken zugreifen. Wer sich in Form einer Hörprobe Gewißheit über die Güte der gebotenen Musik verschaffen möchte, der sollte dazu Songs wie "Enter The Glade", "We Sold Our Homesteads" oder "The Clarion Hall" auswählen, welche zu den absoluten Highlights des Albums zählen.