Mit ihrem Debut „Untitled“ haben mir FIVE POINTE O ein schwer zu verdauendes Album vorgelegt. Aber schon nach dem ersten Durchhören lässt sich erkennen, was zum Markenzeichen dieser Band zählt: der aggressive Gitarrensound für den Eric und Sharon verantwortlich sind kombiniert mit dem treibenden Schlagzeug und den kraftvollen, weit gefächerten Gesang von Daniel – der wirklich alles, angefangen vom cleanen Gesang bis hin zu Death/Grind/Black Metal Gegrunze und fürchterliches Schreien drauf hat.
Es ist wirklich nicht einfach FIVE POINTE O in eine musikalische Schublade zu stecken. Auf „King of the Hill“ bzw. „The Infinity“ klingen sie doch sehr Nu Metal lastig à la DROWNING POOL und GODSMACK, während „Sympathetic Climate Control“ mit melodiösen Gitarrenriffs und wunderschönen Keyboard Klangteppichen und Daniels cleanen Gesang überzeugt. Auf „Purity 01“ und „Untitled“ hingegen wird mit Hilfe von Gitarristen Eric schon ordentlich gegrunzt und Schlagzeuger Tony knallt uns seine Doppelpedal Spielkünste um die Ohren. Vielleicht wurde genau deshalb Colin Richardson als Produzent des Albums ausgewählt, da er auch schon mit Bands wie FEAR FACTORY, MACHINE HEAD und CANNIBAL CORPSE zusammenarbeitete und teilweise Vergleiche mit diesem Bands auch nicht weit hergeholt sind.
Obwohl es sich wie bereits erwähnt um FIVE POINTE O’s Debut handelt und die Bandmitglieder im Durchschnitt noch unter 20 Jahre sind, lässt sich über weite Strecken hinweg eine sehr wohl durchdachte und komplexe Songstruktur erkennen. Trotzdem ist das Album sehr gewöhnungsbedürftig und dieser Mix diverser Musikstile nicht jedermanns Sache.